Merz glaubt an Nato-Verbleib der USA

Der voraussichtlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist sich sicher, dass die USA unter Präsident Donald Trump ungeachtet des aktuellen Zollstreits in der Nato bleiben werden. "Ich gehe davon aus, dass die Amerikaner unverändert zum Bündnis stehen", sagte er der "Bild am Sonntag".

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Friedrich Merz am 09.04.2025
Friedrich Merz am 09.04.2025 | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der voraussichtlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist sich sicher, dass die USA unter Präsident Donald Trump ungeachtet des aktuellen Zollstreits in der Nato bleiben werden.


"Ich gehe davon aus, dass die Amerikaner unverändert zum Bündnis stehen", sagte er der "Bild am Sonntag". Man werde den europäischen Teil der Nato sicher stärken müssen. "Da sind wir alle gut unterwegs." Zum Zollstreit erklärte Merz: "Ich interpretiere die Entscheidung der letzten Tage in Washington, diese Zölle jetzt für 90 Tage auszusetzen, auch als eine Reaktion auf den Schaden, der möglicherweise der eigenen Volkswirtschaft droht, wenn man so rigoros mit der Zollpolitik vorgeht."

Der designierte Bundeskanzler glaubt, dass er in persönlichen Gesprächen mit Trump klarkäme: "Ich weiß, wie man in Amerika auch Small Talk miteinander macht, um darüber dann auch zum eigentlichen Thema zu kommen. Ich bin und bleibe ein großer Befürworter des Freihandels. Das gilt insbesondere in diesen schwierigen Zeiten."

Einen härteren Kurs kündigte Merz gegenüber Russland an. "Wir erleben jeden Tag die Angriffe aus Russland auf unsere Dateninfrastruktur. Jeden Tag Propaganda, jeden Tag falsche Informationen auch der deutschen Öffentlichkeit über russische Kanäle. Dagegen müssen wir uns besser schützen. Das wollen wir tun."

Nach seiner Amtseinführung will Merz zunächst Frankreich und Polen besuchen. "Ich werde sofort nach Paris zu Emmanuel Macron und auch sehr schnell nach Warschau zu Donald Tusk reisen. Ich habe mit der dortigen Regierung und mit dem Ministerpräsidenten Donald Tusk ein persönlich sehr enges Verhältnis über die letzten Jahre entwickelt."

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