Brockstedt. Der Mann, der in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg zwei Menschen erstochen und sieben Personen verletzt haben soll, ist laut Medienberichten erst vor einer Woche aus einer Untersuchungshaft entlassen worden. Die "Welt" schreibt auf ihrer Internetseite, es handele sich um den 33-jährigen Ibrahim A., einen Mann palästinensischer Herkunft mit bislang ungeklärter Nationalität.
Er soll 2014 nach Deutschland gekommen sein, zunächst in Nordrhein-Westfalen und dann in Schleswig-Holstein gewohnt und 2016 subsidiären Schutz erhalten haben. Er soll mehrfach wegen Sexual- und Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten sein. Nach einer ersten Einschätzung aus Sicherheitskreisen soll A. bislang nicht als sogenannter "Gefährder" bekannt gewesen sein. Bei seiner Festnahme am Mittwoch habe er einen stark verwirrten Eindruck gemacht, schreibt die Zeitung.
Er sei mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus in Neumünster eingeliefert worden und werde dort von der Polizei bewacht, hieß es. Er soll eine sogenannte "Fiktionsbescheinigung" dabei gehabt haben, die wegen Blutverschmierung nur teilweise lesbar war. Laut Polizeiangaben gingen am Mittwoch kurz vor 15 Uhr die ersten Notrufe bei der Polizei ein, wonach ein Mann im Zug mit einem Messer um sich gestochen habe. Der Zug sei schließlich im Bahnhof Brockstedt gestoppt worden, dort habe sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert und der mutmaßliche Täter sei mit Hilfe von Zeugen festgenommen worden.
Am Abend meldete sich Bundesinnenministerin Nany Faeser (SPD) zu Wort: "Der Messerangriff in einem Regionalzug ist eine erschütternde Nachricht. All unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser furchtbaren Tat und ihren Familien", sagte sie. Die Hintergründe der Tat würden jetzt mit Hochdruck aufgeklärt.
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