Berlin. Der Mittelstandsverband Bündnis Faire Energiewende hat die Vorschläge von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu einem vorübergehenden "Brückenstrompreis" für die Industrie von sechs Cent pro Kilowattstunde begrüßt. "Die Vorschläge des BMWK für einen Industriestrompreis sind ein wichtiger erster Schritt", sagte der Sprecher des Bündnisses, Christoph René Holler, am Freitag.
"Wir begrüßen, dass Minister Habeck die Notwendigkeit erkannt hat, den Industriestandort Deutschland zu sichern, bis wir ausreichend grünen Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen auf dem Markt haben." Die Hürden für einen solchen Industriestrompreis dürften aber nicht so hoch sein, dass vor allem mittelständische Betriebe kaum davon profitieren könnten, so Holler. "Im Detail wird daher noch viel zu diskutieren sein, damit das Modell auch dem energieintensiven industriellen Mittelstand hilft. Wir können den Bundeskanzler und den Bundesfinanzminister nur dazu aufrufen, ihre Bedenken gegen einen Industriestrompreis aufzugeben."
Es gebe seiner Ansicht nach "leider keine andere Wahl, wenn Deutschland seine energieintensive mittelständische Industrie nicht binnen kürzester Zeit verlieren will", sagte der Vorsitzende des Verbands. "Ohne Industrie keine Wertschöpfung und keine Innovationen für die Energiewende in unserem Land." Nach Habecks Vorschlag sollen Unternehmen bei Börsenstrompreisen über sechs Cent pro Kilowattstunde die Differenz erstattet bekommen. Maßgeblich wäre dabei der durchschnittliche Börsenstrompreis in dem jeweiligen Jahr.
Zudem solle der Brückenstrompreis nur auf 80 Prozent des Verbrauchs Anwendung finden, um Effizienzanreize zu schaffen.
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