Mobilitätskrise: VW-Werk soll unter demokratische Kontrolle kommen

In einer Pressemitteilung wurden drastische Maßnahmen angekündigt: Will die IG Metall jetzt etwa die Kontrolle übernehmen?

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Wolfsburg. Der Wandel in der Automobilbranche läuft nicht rund. Der Absatz an E-Autos bleibt hinter den Erwartungen und es werden Krisengespräche geführt - auch bei Volkswagen. So wurde nun eine Pressemitteilung in Umlauf gebracht, die eine drastische Lösung für das Problem ankündigt. Angeblich fordert die IG Metall Wolfsburg darin in einem drei Punkte Plan sogar die demokratische Übernahme des VW-Werks.



Das Problem: das stimmt gar nicht, wie die IG Metall Wolfsburg nun klarstellt. Es handele sich dabei um eine breit angelegten Fake-News-Kampagne. Unbekannte haben am gestrigen Montag, 7. August, falsche Pressemitteilungen im Namen der IG Metall Wolfsburg verschickt sowie die Internetseite der Gewerkschaft mit ebenfalls falschen Informationen auf einer anderen Domain gespiegelt und Flyer an den Toren des Volkswagen-Werks verteilt.

Darin wird behauptet, die IG Metall Wolfsburg habe einen drei Punkte Plan erstellt und fordere unter anderem einen Umbau der VW-Produktion auf den Bau von Straßenbahnen sowie eine Vergesellschaftung des Unternehmens. Zudem wurde am Wolfsburger Bahnhof Plakat-Werbung für die Kampagne und die Fake-Internetseite geschaltet - ebenfalls unter Verwendung des IG Metall Logos.

Über die Fake-Meldungen wurde auch auf eine Informationsveranstaltung verwiesen, die am morgigen Mittwoch stattfinden soll. Die IG Metall stellt deutlich klar: "Sowohl der 3-Punkte-Plan als auch die Veranstaltung sind frei erfunden und existieren nicht."

Wer steckt dahinter?


Wer für die Kampagne verantwortlich ist, stehe aktuell noch nicht sicher fest. Die Urheber der Kampagne hätten sich bei der Anmeldung der Internetseite alle Mühe gegeben, ihre Identität zu verschleiern. Auffällig seien dabei aber die Übereinstimmungen mit den Forderungen der Klimaaktivisten aus dem Umfeld der Amsel 44, so die IG Metall. Diese hätten zudem prompt am Montag mit eigenen Mitteilungen und Flyern auf den erfundenen drei Punkte Plan reagiert.

So geht es jetzt weiter


Das weitere Vorgehen erläutert die Gewerkschaft ebenfalls: "Die IG Metall wird Strafanzeige stellen. Auch die Agentur, die unsere echte Internetseite betreut, hat dies bereits getan. Die Plakate am Bahnhof konnten wir bereits entfernen lassen. Zudem wird derzeit versucht, die Fake-Internetseite sperren zu lassen. Denn: Wir achten selbstverständlich das Recht der Meinungsfreiheit und sind immer offen für konstruktive Diskussionen. Das Erfinden von Zitaten und der Missbrauch unseres Logos und Namens sind allerdings nicht vom Recht auf Meinungsfreiheit abgedeckt. Hier sind aus unserer Sicht die Grenzen eines kreativen Protests überschritten und ganz allgemein die Regeln eines fairen und respektvollen Umgangs miteinander gebrochen."

So erkennt man die Fake-Kampagne: Zumindest im Internet sei die Fake-Kampagne einfach an der Endung „.org“ am Ende der Seiten- und E-Mail-Adresse zu erkennen. Die offiziellen Seiten und E-Mail-Adressen der IG Metall besitzen stets die Endung „.de“. Beispiel www.igmetall-wob.de.


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