Chisinau. Bei der Präsidentschaftswahl in Moldawien hat Amtsinhaberin Maia Sandu im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit klar verfehlt.
Nach Auszählung von rund 98 Prozent der Stimmen kommt die proeuropäische Präsidentin nach Angaben der Wahlkommission auf ein Ergebnis von 41,9 Prozent. Ihr schärfster Konkurrent Alexandr Stoianoglo von den Sozialisten steht bei 26,3 Prozent. In zwei Wochen kommt es zur Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten.
Beim Referendum zugunsten Moldawiens Bemühungen für einen Beitritt zur Europäischen Union gab es unterdessen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen beiden Lagern. Nach Auszählung von rund 98 Prozent der Stimmen lag das Nein-Lager wenige Tausend Stimmen vorn. Bei den ersten Zwischenständen hatte es noch nach einer deutlicheren Ablehnung ausgesehen. Ziel von Sandu war es, die Bemühungen um den EU-Beitritt durch das Referendum in der Verfassung des Landes zu verankern.
Sandu erhob unterdessen am Wahlabend schwere Manipulationsvorwürfe. Es habe einen "beispiellosen Angriff auf die Freiheit und Demokratie" gegeben, sagte sie. "Kriminelle Gruppen, die mit ausländischen Kräften zusammenarbeiten" hätten versucht, "den demokratischen Prozess zu untergraben". Laut Sandu soll es angeblich Beweise geben, dass 300.000 Stimmen gekauft worden seien. Die Präsidentin hatte Russland in der Vergangenheit schon mehrfach beschuldigt, sich politisch in Moldawien einzumischen.
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