Berlin. Der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hält nach der Entscheidung der Union für Friedrich Merz eine erneute Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz weiterhin für offen.
Es wäre gut für die SPD, "wenn die gesamte Partei hinter einem Kandidaten stehen kann", sagte Müntefering der "Süddeutschen Zeitung". "Deshalb lege ich Wert darauf, wir machen das als Partei, die Entscheidung." Das sei besser, als "wenn sich da einer selbst erklärt". Bisher ist geplant, dass die SPD bei einem Sonderparteitag im Juni des kommenden Jahres den Kanzlerkandidaten offiziell nominiert. Scholz will erneut antreten.
Müntefering hat zuletzt wiederholt auch die Vorzüge von Verteidigungsminister Boris Pistorius betont, dem derzeit laut Umfragen beliebtesten Politiker des Landes. Man müsse die K-Frage auf jeden Fall zeitlich so früh klären, "dass man noch Zeit hat, einen gescheiten Wahlkampf zu machen, um die Person dann entsprechend aufzubauen und zu unterstützen", sagte Müntefering der SZ.
Mit Blick auf die Union sagte er: "Wenn ich mir einen Kandidaten hätte wünschen können, hätte ich Merz genommen. Da müssen wir keine Furcht vor haben." Es brauche jenseits der Frage nach dem richtigen Kandidaten "eine ehrliche Auseinandersetzung in Deutschland, was muss in diesem Land getan werden".
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