Naypyidaw. Myanmars entmachtete frühere De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi soll laut Staatsmedien von der Militärjunta begnadigt werden. Die Friedensnobelpreisträgerin, die seit 2021 inhaftiert ist, gehört demnach zu einer Gruppe von mehr 7.000 Gefangenen, denen Amnestie in Aussicht gestellt wird.
Es ist allerdings unklar, ob Aung San Suu Kyi tatsächlich freikommt, da die Begnadigung offenbar nur für einen Teil der angeblichen Verbrechen gelten soll. Sie war unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen in mehreren Verfahren zu einer Gesamtstrafe von 33 Jahren Haft verurteilt worden. Im Gefängnis lebte sie bis zuletzt in Isolationshaft - sie war aber in der vergangenen Woche bereits in ein "Gästehaus" der Regierung verlegt worden. Suu Kyi war im Rahmen eines Militärputsches Anfang Februar 2021 entmachtet worden.
Der Putsch war mit angeblichem Wahlbetrug begründet worden, nachdem Suu Kyis Partei NLD bei der Parlamentswahl im November 2020 offiziellen Angaben zufolge die absolute Mehrheit erreicht hatte. Internationale Beobachter hatten das Wahlergebnis als glaubwürdig bezeichnet. Bei Protesten nach dem Putsch wurden zahlreiche Menschen in Myanmar getötet, zudem gab es Tausende Festnahmen. Von der Junta versprochene Wahlen, die eigentlich bis August 2023 stattfinden sollten, wurden zuletzt verschoben.
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