Region. Die Wälder zwischen Harz und Heide bieten vielfältige Ausflugsmöglichkeiten für Naturfreunde und Erholungssuchende. Unberührte Biotope wie der Naturpark Elm-Lappwald laden zum Wandern, Radfahren, Verweilen und Genießen ein, und auch Tierliebhaber können mit ein bisschen Glück zahlreiche Waldbewohner in ihrem "Wohnzimmer" beobachten. Kürzlich hat die Redaktion eine Leserzuschrift erreicht, denn bei einem Waldspaziergang im Elm wurde ein ungewöhnliches Tier gesichtet. regionalHeute.de hat sich auf Spurensuche begeben, um welche Art es sich dabei gehandelt haben könnte.
Wie unser Leser berichtet, kam die Begegnung unerwartet und dauerte nur kurz: Während die Vögel zwitscherten und der Wind sanft durch die sich allmählich verfärbenden Blätter strich, habe plötzlich ein Tier mit dunkelbraunem, nahezu schwarzem Fell auf dem laubbedeckten Waldboden gesessen. Sein Körperbau habe dem eines Marders geähnelt, jedoch sei dieses Tier etwas größer gewesen. Einige Sekunden lang habe es regungslos dagesessen und den menschlichen Besucher begutachtet, bevor es eilig in den Tiefen des Waldes verschwunden sei.
Leser hat Verdacht
Dem Leser, der seit Jahren täglich mit seinem Hund auf unterschiedlichsten Routen im Elm unterwegs ist, war ein derartiges Tier nach eigenen Angaben zuvor noch nie begegnet, weshalb er im Internet nach Antworten gesucht habe. Nach einiger Recherche sei er auch fündig geworden: Den Bildern nach könnte es sich um einen Mink, also einen Nerz, gehandelt haben. Doch ein Restzweifel blieb: Sind Nerze in den Wäldern der Region überhaupt beheimatet?
Das ist der Mink
Der Mink stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde in den 1920er Jahren nach Europa gebracht, wo er auf Pelzfarmen gehalten wurde. Einzelne Tiere konnten aus der Gefangenschaft fliehen und sich gut an das hiesige Ökosystem anpassen. In den frühen 1990er Jahren wurden zudem zahlreiche Farmen aufgegeben und die Tiere wurden freigelassen. Heute ist der Mink auch in Deutschland, vor allem in den östlichen Bundesländern, weit verbreitet. Er lebt bevorzugt an Gewässern und verdrängt den heimischen Europäischen Nerz.
Mink auch in der Region?
Wie das Wildtierkataster der Universität Kiel auf seiner Website schreibt, ist der Mink in den neuen Bundesländern heute nahezu entlang aller größeren Gewässer nachzuweisen – auch in weiten Teilen Niedersachsens. Bei dem unbekannten Tier im Elm könnte es sich also durchaus um einen Mink gehandelt haben.