NABU empfiehlt: Kaufen Sie Weihnachtsbäume aus heimischem Anbau!


Eine besonders nachhaltige Version des Weihnachtsbaumes.
Foto: Anna Brandt
Eine besonders nachhaltige Version des Weihnachtsbaumes. Foto: Anna Brandt | Foto: Anna Brandt

Region. Ein traditionell und festlich geschmückter Weihnachtsbaum gehört in fast jedem Haushalt zum Weihnachtsfest dazu. Deshalb wechseln in der kommenden Zeit wieder bis zu 25 Millionen junge Fichten, Kiefern und Tannen in Deutschland den Besitzer. Bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit können die Bäume jedoch häufig nicht punkten. Der NABU Niedersachsen rät dazu, Tannen und Fichten aus heimischem und ökologischem Anbau zu kaufen, die nicht zu sehr von Pestiziden belastet sind. Dies berichtet der NABU Niedersachsen.


„Die meisten Weihnachtsbäume stammen aus artenarmen Kulturen, die durch den massiven Einsatz von Düngern, Schädlings- sowie Unkrautvernichtungsmitteln Boden, Grundwasser und Lebewesen belasten“, gibt Matthias Freter vom NABU Niedersachsen zu Bedenken. Der NABU empfiehlt den Kauf von heimischen Fichten, Kiefern und Weißtannen aus Durchforstungsmaßnahmen, von Sonderflächen sowie ökologisch angebauter Weihnachtsbäume.

Bei Öko-Weihnachtsbäumen sollte man darauf achten, dass sie mit dem FSC-Siegel oder den Labeln der ökologisch arbeitenden Anbauverbände Bioland oder Naturland gekennzeichnet sind. Denn das garantiere, dass die zur Neupflanzung vorgesehenen Flächen für Weihnachtsbaum-Kulturen nicht massiv mit Pestiziden kahlgespritzt, sondern mechanisch von Aufwuchs befreit werden. Auch später werden Konkurrenzpflanzen dort nicht durch chemische Bekämpfungsmittel kleingehalten. „Auf diese Weise werden nützliche Insekten geschont, die in der Lage sind, einem Schädlingsbefall wirksam entgegentreten zu können“, so Matthias Freter. „Außerdem wird die Raumluft des Käufers nicht durch ausgedünstete Pestizide belastet“, ergänzt Freter.

"Bäume aus Durchforstungsmaßnahmen empfohlen"


Weihnachtsbäume aus Durchforstungsmaßnahmen oder von forstlichen Sonderstandorten, beispielsweise unter Strom- oder auf Leitungstrassen, sind ebenfalls umweltfreundlicher. Diese Bäume seien in der Regel unbehandelt und müssten sowieso gefällt werden. Bei Interesse kann man einen Durchforstungsbaum beim örtlichen Forstamt erhalten. Hierbei sei aber darauf zu achten, nicht zu weite Transportwege zurückzulegen: „Die Umweltbilanz eines unbehandelten Weihnachtsbaums, den man extra mit dem Auto aus einem zwanzig Kilometer entfernten Wald holt, fällt deutlich negativ aus“, erklärt Matthias Freter.

Eine weitere Alternative wären Weihnachtsbäume im Topf, die nach den Feiertagen in den heimischen Garten gepflanzt werden können. Allerdings überleben einige Bäume den mehrmaligen Wechsel von Topf in Boden bzw. umgekehrt nicht.

Von Plastikweihnachtsbäumen rät der NABU grundsätzlich ab, auch wenn der Trend dazu weiterhin anhält: Zum einen werden bei der Herstellung zahlreiche Chemikalien eingesetzt, zum anderen haben sie meist lange Transportwege hinter sich und eine schlechte Klimabilanz. „Plastikbäume mögen zwar länger halten, müssten aber mehrere Jahre bis Jahrzehnte genutzt werden, damit sich Herstellung und Transport amortisiert haben und sich die Bäume ökologisch rechnen“, so Freter. „Das ist allerdings selten der Fall, denn schnell sehen sie nicht mehr schön aus oder werden durch einen anderen ‚Stil‘ ersetzt. Dann landet der Plastikbaum auf dem Müll.“ Zudem können auch ausdünstende Weichmacher und Flammschutzmittel die Raumluft belasten.

"NABU appelliert an Produzenten, auf ökologischen Anbau zu setzen"


An die Weihnachtsbaum-Produzenten appelliert der NABU Niedersachsen, weiter stärker auf ökologische Kriterien zu achten. Es sei nicht zu verantworten, mit zu Schmuckzwecken gezüchteten Nadelbäumen massiv die Umwelt und die Gesundheit von Menschen zu gefährden. Allerdings müsse auch der Verbraucher seine Ansprüche überdenken: „Den perfekt gerade und dicht gewachsenen, rundum schön grünen Weihnachtsbaum gibt es kaum ohne chemische Sonderbehandlung“, so Freter.

Wer seinen Weihnachtsbaum natürlich schmücken möchte, greift zu Dekoration aus Nüssen, Holz, Stoffbändern, Papier, Stroh oder Bienenwachs. Auch Essbares wie Plätzchen oder Obst steht dem Weihnachtsbaum gut. Schnee- oder Glitzersprays hingegen sollten nicht auf Weihnachtsbäumen landen, da Glitzer häufig aus PET besteht und sich dieses Mikroplastik in der Umwelt nur sehr langsam abbaut. Außerdem können Tannen mit Glitzerspray nicht kompostiert werden.

Eine besonders nachhaltige Version des Weihnachtsbaumes ist das gebastelte Modell aus Ästen, Kordel und Baumschmuck. Eine Anleitung dazu findet sich auf der Webseite des NABU Niedersachsen: https://niedersachsen.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/tipps-haus-garten/23417.html


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