NABU sucht den Vogel des Jahres: Zehn Kandidaten stehen zur Wahl

Aus den Vorwahlen gingen zehn gefiederte Kandidaten hervor. Unter anderem haben Stadttaube, Amsel und Blaumeise gute Chancen auf ihren ersten Titel.

„Das Rotkehlchen gehört zu den zehn Vogelarten, die bei der Hauptwahl zum Vogel des Jahres 2021 gewählt werden können“ .
„Das Rotkehlchen gehört zu den zehn Vogelarten, die bei der Hauptwahl zum Vogel des Jahres 2021 gewählt werden können“ . | Foto: NABU/Willi Rolfes

Region. Eine besondere Wahlempfehlung im „Superwahljahr“ gibt die NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen – diese bezieht sich aber nicht auf Bundestags- oder Kommunalwahlen, sondern auf die Wahl zum Vogel des Jahres: Denn erstmals kann die Bevölkerung den Vogel wählen.


Anlass dafür ist das 50-jährige Jubiläum der Aktion: 1971 wurde mit dem damals kurz dem Aussterben stehenden Wanderfalken erstmals ein Vogel des Jahres gewählt. „Mit dem Vogel des Jahres wird Aufmerksamkeit auf eine Vogelart, ihre Lebensweise, ihren Lebensraum und Gefährdungen und Entwicklungen gezogen – was zu echten Maßnahmen im Naturschutz führt“, erläutert Josefine Beims, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle.

Aus den Vorwahlen gingen zehn gefiederte Kandidaten hervor. „Die NABU-Gruppen in unserer Region haben ganz unterschiedliche Favoriten. Von Gifhorn bis Goslar und zwischen Peine und Helmstedt ist fast jede Vogelart als Favorit für den Titel vertreten“ berichtet Beims. In der Vorwahl habe sich bereits gezeigt, dass das Land geteilter Meinung ist. Denn unter den zehn Vögeln, die es in die Hauptwahl geschafft haben, befinden sich sowohl gefährdete Arten als auch wohlbekannte Siedlungsvögel.

Stadttaube, Amsel und Blaumeise sind Favoriten


Die Nominierten setzen sich zusammen aus fünf ungefährdeten und vier gefährdeten Arten sowie einer Art in der Vorwarnkategorie der Roten Liste. Erwartungsgemäß machen mit Amsel, Blaumeise, Haussperling, Rotkehlchen und Stadttaube die Hälfte bekannte und beliebte Garten- und Siedlungsvögel aus. Aber auch stark bedrohte Agrarvögel wie Kiebitz und Feldlerche haben es in die Auswahl geschafft. Der seltene, aber aktuell nicht bedrohte Eisvogel und der als Brutvogel kürzlich aus Deutschland verschwundene Goldregenpfeifer komplettieren die Auswahl. Die Rauchschwalbe repräsentiert die weit reisenden Zugvögel, die mit besonders starken Bestandsrückgängen zu kämpfen haben. Sieben Finalisten waren bereits einmal - im Fall von Feldlerche und Eisvogel sogar schon zweimal - Vogel des Jahres. Chancen auf ihren ersten Titel haben Stadttaube, Amsel und Blaumeise.

„Die Vielfalt der zur Wahl stehenden Vögel macht es besonders spannend. Noch ist alles offen. Aus der Bevölkerung hören wir von vielen Menschen, dass sie sich über das Rotkehlchen oder die Blaumeise besonders freuen würden, weil sie diese Vögel derzeit an ihren Futterstellen im Garten beobachten können, aber auch die Stimmen für die Rauchschwalbe häufen sich in der Region.“

Noch bis zum 19. März kann jeder unter www.vogeldesjahres.de an der Wahl teilnehmen und seine Stimme für einen der zehn Kandidaten abgeben. Die Beteiligung ist schon jetzt sehr groß.