Braunschweig. Es war schon eine extreme Aktion der Klimaaktivisten "Letzte Generation" am 1. Oktober: Sie fuhren mit zwei Fahrzeugen nebeneinander auf der A2 von Braunschweig nach Magdeburg und drosselten den Verkehr auf maximal 100 km/h herunter. Damit sollte auf die Klimakrise hingewiesen werden und auf eine geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Doch was erwartet die Aktivisten nun nach diesem Eingriff in den Straßenverkehr? regionalHeute.de fragte bei der Polizei nach.
Die Gruppe hatte zwar versucht, die Aktion bei der Autobahn GmbH anzumelden. Dies sei allerdings im Vorfeld bereits abgewiesen worden. Der Polizei war das Vorhaben der "Letzten Generation" kurzfristig bekannt geworden, so wurde der Bereich auf der Autobahn intensiv bestreift. Es dauerte nicht lange, da wurden die Aktivisten auf der A2 aus dem Verkehr gezogen worden. Anschließend seien die beiden mit Forderungen beklebten Autos zurück nach Braunschweig eskortiert worden.
Fassungslosigkeit bei den Verkehrsteilnehmern
Viele Leser zeigten auf den Bericht von regionalHeute.de hin wenig Verständnis für die Aktion. So wurde zumindest häufig gefordert, den Aktivisten den Führerschein abzunehmen. Eine selbstveröffentlichte Videoaufnahme dokumentiert die Fahrt auf der A2. Zu sehen ist auch die Reaktion der anderen Verkehrsteilnehmer, die sich zum Teil stark durch diese absichtlich herbeigeführte Drosselung belästigt fühlten: Ein Fahrzeug fährt extrem nah auf, überholt dann über die rechte Spur und zieht auf dem Standstreifen vorbei - ein weiteres Auto folgt. Solche Begleiterscheinungen und der sich rückstauende Verkehr sorgten für eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer.
So reagiert die Polizei
Auf Anfrage von regionalHeute.de zeigte sich die zuständige Autobahnpolizei aus Magdeburg, die die Fahrzeuge gestoppt hatte, zwar grundsätzlich verständnisvoll, hat allerdings die Ermittlungen aufgenommen. Ein Sprecher teilte uns mit, dass grundsätzlich das Demonstrationsrecht bestehe und man die Beweggründe bezüglich des Klimas verstehen könne, dennoch seien solche Eingriffe in den Straßenverkehr kritisch zu betrachten.
Im weiteren Verlauf der Ermittlungen würden nun etliche Zeugen befragt werden, weiterhin werde das Videomaterial ausgewertet, auch sollen noch Befragungen der Teilnehmer stattfinden. Der Fall werde aktuell auf Nötigung hin überprüft. Wenn die Polizei mit der Arbeit fertig ist, folgt eine Begutachtung durch den Staatsanwalt.
Weitere Aktionen geplant
Die Aktivisten sahen ihre Aktion als vollen Erfolg an und teilten dies anschließend in einer Pressemitteilung mit. Davon sieht man sich offensichtlich beflügelt, so sollen am heutigen Montag "massenhaft Autobahnblockaden" in Berlin durchgeführt werden, wie die "Letzte Generation" mitteilte.
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