Wolfenbüttel. Nachdem es in einem WhatsApp-Chat zwischen Vertretern der Bauernvereinigungen LandSchafftVerbindung (LSV), dem Bauernverband, sowie den Freien Bauern Niedersachsen und dem Landtagsvizepräsidenten Frank Oesterhelweg (CDU) zu einer verbalen Auseinandersetzung kam, trafen beide Seiten sich zum klärenden Gespräch. Ganz scheinen die Wogen jedoch nicht geglättet, auch wenn man sich inhaltlich auf einer Linie sieht.
Aufhänger der hitzigen Diskussion war demnach der Aufruf einiger Bauernvertreter die Politiker zu "nerven." Zuvor hatten die Landwirte, wie sie in einer Pressemitteilung berichten, Frank Oesterhelweg eine Resolution gegen das geplante Insektenschutzpaket der Bundesregierung überreicht. Damit diese nicht in Vergessenheit gerate, forderten die Vereinigungen in den WhatsApp-Chats auf die "Breitbandleitungen glühen zu lassen." Und weiter: "Fragt die Abgeordneten, warum sie dafür oder dagegen stimmen, lasst es euch am besten schriftlich geben und hört nicht auf, diese Leute zu nerven!"
Oesterhelweg, selbst von Haus aus Landwirt, sei auch in einer dieser Chatgruppen. Er habe sich daran gestört, dass man ihn und andere Politiker nerven solle. "Das müsst ihr nicht machen", habe der CDU-Politiker geschrieben, wie er gegenüber regionalHeute.de beschreibt. Trotzdem sei er weiter angegriffen worden, manche hätten ihm sogar vorgeworfen gar kein Bauer mehr zu sein - immerhin verdiene er sein Geld ja als Abgeordneter. Nach einer hitzigen Diskussion hätten Oesterhelweg und einige Bauernvertreter sich auf ein klärendes Gespräch geeinigt.
Dabei sei auch kontrovers diskutiert wurden. Aber am Ende habe man gemerkt, dass beide Seiten inhaltlich auf einer Linie stünden. Die Umsetzung sei allerdings so eine Sache: Christian Sell von den Freien Bauern Niedersachsen habe den Eindruck, dass Oesterhelwegs CDU die Koalition wichtiger sei als die Interessen der Bauern. Dabei wiegelt Oesterhelweg ab: "Man muss nun mal anerkennen, dass wir der kleinere Partner in der Rot-Schwarzen Koalition sind. Wir müssen Kompromisse eingehen." Zugleich fordert er die Landwirte auf sich auch parteipolitisch zu engagieren. So könnten sie ihren Protest von der Straße in die Gremien tragen. Dennoch sahen beide Seiten das Treffen als konstruktiv an.
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