Gifhorn. Wie berichtet, gibt es aktuell ein Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der Bäckerei Leifert GmbH am Amtsgericht Gifhorn. Nun meldet sich die Bäckerei selbst mit einer Pressemitteilung zu Wort, in der weitere Details genannt werden.
Die Bäckerei Leifert GmbH mit Sitz in Gifhorn nutze ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung, um das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. Das Amtsgericht Gifhorn habe dem Antrag der Geschäftsführung entsprochen und am gestrigen Donnerstag die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Dabei handele es sich um ein Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Unter Aufsicht eines Sachwalters und mit Unterstützung erfahrener Sanierungsexperten führe die Geschäftsführung die Gesellschaft eigenständig durch das Verfahren.
Das sind die Gründe
Der Geschäftsbetrieb in den 40 Filialen werde ohne Einschränkungen fortgeführt. Die rund 220 Mitarbeiter seien bereits informiert worden, ihre Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld gesichert. Grund für den Antrag sei das schwache Konjunkturumfeld und die schwierigen Branchenbedingungen angesichts der hohen Energiekosten und den gestiegenen Rohstoffkosten.
Geschäftsführer Nils Leifert erklärt: „Unsere Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen: Die Filialen bleiben geöffnet, und das Sortiment an Backwaren, Kuchen und Snacks steht weiterhin in gewohnter Qualität zur Verfügung. Mit dem Verfahren haben wir die Möglichkeit, Restrukturierungsmaßnahmen umzusetzen und unser Traditionsunternehmen langfristig zu erhalten.“
Die 1950 gegründete Bäckerei sei ein Familienunternehmen mit Fokus auf Backhandwerk, Qualität und Genuss. Zum Sortiment gehörten Brote, Brötchen, Kuchen, Snacks und Gebäck. Zudem biete das Unternehmen einen Lieferservice für Meetings, Familienfeiern und Firmenevents. Leifert backe die Brote täglich frisch mit Natursauerteig. Das Unternehmen setze auf echtes Handwerk, bewährte Rezepte und Zutaten von regionalen Partnern. Die Mehle stammten aus einer Mühle aus der Region, ebenso die Milch und die Beeren.
Experten unterstützen den Prozess
Für die Sanierung wird die Geschäftsführung rechtlich und betriebswirtschaftlich von Rechtsanwalt Joachim Walterscheid beraten. Er ist als Generalhandlungsbevollmächtigter tätig. Das Amtsgericht Gifhorn bestellte Dr. Malte Köster von der Kanzlei Willmerköster zum vorläufigen Sachwalter. Er überwacht das Verfahren im Interesse der Gläubiger.
Der Generalhandlungsbevollmächtige Joachim Walterscheid sagt: „Die Bäckereibranche steht vor großen Herausforderungen. Mit der Eigenverwaltung schaffen wir die Basis, die Strukturen an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen und Leifert langfristig wettbewerbsfähig zu machen.“
So sind die Pläne
Geschäftsführer Nils Leifert sagt: „Wir erarbeiten derzeit gemeinsam eine detaillierte Planung, um die Liquidität zu sichern und Perspektiven für unser Unternehmen zu entwickeln. Dazu gehört eine umfassende Analyse von Umsatz- und Kostenstrukturen sowie konkrete Maßnahmen, um Leifert nachhaltig für die Zukunft aufzustellen.“ Die Stärke der Bäckerei sei die Kombination aus Tradition und Qualität. Die Geschäftsführung ist überzeugt, dass mit den jetzt eingeleiteten Schritten die Grundlage geschaffen werde, damit die Kunden auch in Zukunft auf die Qualitätsbackwaren vertrauen können.
Der vorläufige Sachwalter Dr. Malte Köster sagt: „Die Eigenverwaltung ist ein geeignetes Instrument, um die Neuausrichtung gezielt voranzutreiben. Meine Aufgabe ist es, den Prozess im Sinne aller Beteiligten zu begleiten und die Interessen der Gläubiger zu wahren.“