Region. Die Ev.-luth. Landeskirche hat Ende April einen Pfarrer im Probedienst im Anschluss an eine Konfirmandenfreizeit fristlos gekündigt. Das bestätigt die Landeskirche auf Anfrage.
Die Konfirmandenfreizeit habe vom 4. bis 10. April stattgefunden. In deren Verlauf habe sich der Pfarrer mehrfach mit sexuellen Anspielungen in unangemessener Weise gegenüber den Jugendlichen geäußert, berichtet Pressesprecher Michael Strauß. Er habe außerdem den Konfirmanden ermöglicht, Alkohol zu kaufen und zu konsumieren. Darüber hinaus habe er auch in anderer Weise seine Aufsichtspflichten verletzt.
Gang vor das Arbeitsgericht
Die Landeskirche sei am 10. April durch den zuständigen Propst im Bereich Wolfsburg über die Sachverhalte in Kenntnis gesetzt worden. Der Leiter der Rechtsabteilung, Prof. Dr. Christoph Goos, habe umgehend eine arbeitsrechtliche Prüfung eingeleitet und den Pfarrer am 11. April vom Dienst freigestellt.
Der Mann, der seit 1. Juli 2021 und bis zum 30. Juni 2023 befristetet als Pfarrer im Probedienst beschäftigt war, sei vor dem Hintergrund der geschilderten Vorgänge nicht mehr im Pfarramt tätig und werde auch nicht in den Dienst der Landeskirche Braunschweig zurückkehren, so Strauß. Laut aktuellen Medienberichten, will sich der Betroffene aber nicht mit der Kündigung abfinden. Vermutlich wird es wie im Fall des Domkantors ein Fall für das Arbeitsgericht.
Landesbischoff bezieht Stellung
Welche Relevanz hat der christliche Glaube nach 2.000 Jahren? Gehört er ins Museum der Geschichte oder haben uns zwei- bis dreitausend Jahre alte Texte heute noch etwas zu sagen? Landesbischoff Dr. Christoph Meyns sprach darüber Anfang des Jahres mit regionalHeute.de-Chefredakteur Werner Heise im Videotalk. Außerdem äußert er sich zu Themen wie Mitgliederschwund in der Kirche, der Rolle des Islam in Deutschland, Missbrauch in der Kirche und natürlich auch zu Corona. All dies finden Sie in unserem Artikel: "Zwischen Tradition und Zukunft - Welche Relevanz hat der christliche Glaube noch?"
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