Braunschweig/Helmstedt. Am 16. Dezember 2011 war ein damals 42-Jähriger mit massiven Verletzungen tot in seiner Wohnung in Helmstedt aufgefunden worden. Die sehr umfangreich geführten Ermittlungen der damaligen Mordkommission, die das gesamte persönliche Umfeld des Opfers einschlossen, führten nicht zu einer ausreichenden Beweislage gegen den heutigen Tatverdächtigen, sodass das Verfahren eingestellt werden musste. Nun konnte dieser jedoch am vergangenen Mittwochmorgen als dringend tatverdächtig festgenommen werden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung berichten. Das Amtsgericht Braunschweig hatte zuvor dem Antrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig entsprochen und gegen den 47-jährigen Mann aus dem Raum Helmstedt einen Untersuchungshaftbefehl erlassen.
Schon am 1. Juni 2019 wurde eine Braunschweiger Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen, die sich erneut mit diesem Fall befasst habe. Hierbei hätten die Ermittler Anlass zu weitergehenden Untersuchungen durch das Landeskriminalamt gesehen, aus denen sich Anhaltspunkte für eine Neubewertung der bisherigen Erkenntnisse ergaben. Durch die Braunschweiger Polizei wäre deshalb im September 2020 eine Mordkommission
mit Ermittlern und Ermittlerinnen verschiedener Dienststellen gebildet worden, die die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig fortsetzt hätten.
Die erneute Bewertung der durch die ehemaligen Ermittler zusammengetragenen Fakten sowie weitergehende kriminaltechnische Untersuchungen der seinerzeit gesicherten Spuren vom Tatort durch das Landeskriminalamt Niedersachsen im Auftrag der Mitglieder der neu gegründeten Mordkommission habe zu neuen Erkenntnissen geführt, auf deren Grundlage ein Haftbefehl ergehen konnte. Von großer Bedeutung wäre hierbei auch die Akribie gewesen, mit denen die seinerzeitigen Ermittler die Ermittlungen geführt und Spuren gesichert hätten.
KD Lietzau, amtierender Leiter der Polizeiinspektion Braunschweig: "Ich freue mich sehr über den Ermittlungserfolg der Ermittlerinnen und Ermittler. Er zeigt deutlich, dass die Aufklärung bislang ungelöster Verbrechen auf der Grundlage akribischer Arbeit und Hinzuziehung wissenschaftlicher Untersuchungsmethoden auch noch nach einigen Jahren gelingen kann."
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