Vallstedt. Im Oktober des vergangenen Jahres soll ein damals 32-jähriger Mann in Vallstedt vier Menschen mit einem Messer angegriffen und verletzt haben. Der Mann muss sich nun vor dem Landgericht Braunschweig verantworten. Der Prozess wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung beginnt am 2. April.
Wie das Landgericht mitteilt, sollen sich die Nachbarn des Mannes am 19. Oktober vor dem Haus versammelt haben, um gemeinsam Laub zu fegen und später zu grillen. Der Beschuldigte, der seit Jahren an paranoider Schizophrenie leiden soll, soll sich von seinen Nachbarn verfolgt gefühlt haben. Er sei überzeugt gewesen, dass sie für seinen Suchtmittelkonsum verantwortlich gewesen wären und ihn durch psychologische Manipulation weiter in die Abhängigkeit treiben wollten.
Messerattacke auf Nachbarn
Aus diesem Wahn heraus soll der heute 33-Jährige plötzlich ein Jagdmesser gezogen und zunächst einem Nachbarn in den Rücken gestochen haben. Danach habe er dessen Mutter angegriffen und verletzt. Ein weiterer Zeuge soll dann versucht haben, den Angreifer mit einem Besen zurückzudrängen, sei dabei jedoch selbst mit dem Messer an der Hand getroffen und zudem mehrfach mit Fußtritten attackiert worden, wie das Landgericht Braunschweig weiter mitteilt. Beim Eintreffen der Rettungskräfte habe sich der Beschuldigte dann widerstandslos ergeben.
Schuldfrage muss noch im Prozess geklärt werden
Einer Pressemitteilung der Polizei Peine vom 19.10.2024 zufolge seien alle Verletzten in umliegende Krankenhäuser transportiert worden. Lebensgefahr bestand aber wohl nicht.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte zur Tatzeit schuldunfähig gewesen sei und strebe daher die
Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Für den Prozess sind insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte demnach am 20. Mai fallen.