Düsseldorf. Der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND reagiert mit Kritik auf die Ankündigungen, dass das verlassene Dort Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler abgebaggert werden soll. "Lützerath ist unnötigerweise ein Verhandlungsopfer geworden", sagte der nordrhein-westfälische BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).
Dass die Kohle für die Sicherheit der Energieversorgung gebraucht werde, sei "völliger Unsinn", bekräftigte Sticht die BUND-Position. Nach Auffassung des BUND wird durch die Weichenstellungen vom 4. Oktober der Klimaschutz geschwächt. "Wir müssen Lützerath erhalten, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Es ist völlig eindeutig, dass die Kohle, die unter Lützerath liegt, auf gar keinen Fall verfeuert werden darf, wenn das zu schaffen sein soll", sagte Holger Sticht.
Er richtet Vorwürfe an NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. "RWE hat es geschafft, die grünen Minister über den Tisch zu ziehen", so Sticht, und prognostiziert ein politisches Nachspiel: "Für die Grünen wird das eine Zerreißprobe, die sie nicht aushalten werden - Kohleausstieg 2030 hin oder her." Die Wirtschafts- und Klimaschutzministerium des Bundes und des Bundeslandes NRW hatten sich mit dem Energiekonzern RWE darauf geeinigt, den Kohleausstiegs um acht Jahre auf 2030 vorzuziehen. Das Dorf Lützerath soll allerdings noch abgebaggert werden.
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