Nervenprobe Stadtverkehr: So bleiben Sie sicher und gelassen am Steuer

Wie man im Stadtverkehr die Nerven behält, erklärt die TÜV NORD Station Wolfenbüttel.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Baustellen, Staus, rücksichtslose Überholmanöver – für viele wird Autofahren in der Stadt zur täglichen Nervenprobe. Besonders in der Rushhour ist Geduld gefragt. Doch wer vorausschauend fährt, typische Risiken kennt und Ruhe bewahrt, kommt nicht nur entspannter, sondern auch sicher ans Ziel. Die TÜV NORD Station Wolfenbüttel-Halchter gibt Tipps, wie man die Herausforderungen auf der Straße meistert– und was im Schadensfall wichtig ist.



Nach dem Winter zeigen viele Straßen Risse, Wellen und Schlaglöcher. Wer zu schnell fährt, riskiert hierbei Schäden an Felgen, Fahrwerk oder Unterboden. Besonders bei Regen oder Dunkelheit können Schlaglöcher nur schwer rechtzeitig erkannt werden. „Ein tiefes Schlagloch bei Tempo 50 kann zum Beispiel die Radaufhängung beschädigen. Und wer zu plötzlich ausweicht oder scharf bremst, bringt sich und andere in Gefahr“, warnt Marc Winkler, Leiter der TÜV NORD Station Wolfenbüttel-Halchter. Der Tipp: Tempo drosseln, Abstand halten und bekannte Problemstellen nach Möglichkeit umfahren.

Sicht bedeutet Sicherheit


Falsch geparkte Fahrzeuge, Müllcontainer oder Lieferdienste im Halteverbot nehmen oft die Sicht auf das Verkehrsgeschehen. Das kann besonders beim Abbiegen oder Einfahren in Kreuzungen gefährlich werden. „Spiegel allein reichen nicht – der Schulterblick ist in solchen Situationen nicht Kür, sondern Pflicht. Denn viele Unfälle passieren beim Einbiegen mit verdeckter Sicht“, unterstreicht der Stationsleiter. Auch das eigene Parkverhalten trägt zur Verkehrssicherheit bei – wer Zufahrten oder Kreuzungsbereiche zustellt, riskiert nicht nur ein Knöllchen, sondern auch Unfälle.

Schneller als gedacht


Im Stadtverkehr ist die Geschwindigkeit von Radfahrenden und E-Scooter-Nutzenden oft schwer einschätzbar. Laut Straßenverkehrsordnung dürfen sie bei stockendem Verkehr rechts überholen – sofern genügend Platz ist und sie vorsichtig fahren. „Fahrräder und E- Scooter sind jedoch oft schwer zu hören und tauchen oft plötzlich im Rückspiegel auf. Viele
Autofahrende unterschätzen das“, erklärt Winkler. „Besonders beim Rechtsabbiegen gilt: Schulterblick, Blinker, Bremsbereitschaft. Zudem sollte man damit rechnen, dass jemand rechts vorbeizieht.“


Nerven am Limit


Ständiges Stop-and-Go, Parkplatzsuche und Termindruck mindern die Konzentrationsfähigkeit. Wer gereizt oder in Eile ist, neigt eher zu riskanten Entscheidungen. „Viele unterschätzen, wie stark Hektik und Zeitnot die Fahrweise beeinflussen und damit das Unfallrisiko“, sagt Marc Winkler. „Wer regelmäßig im Stadtverkehr unterwegs ist, sollte bewusst zeitliche Puffer einplanen. Ein paar Minuten mehr machen oft den Unterschied zwischen Stress und Sicherheit.“


Und wenn es trotzdem kracht?


Manche Situationen lassen sich trotz aller Vorsicht nicht vermeiden. Wenn es kracht, hilft ein unabhängiges Gutachten weiter. „Ein neutrales Schadengutachten von TÜV NORD kann bei der Klärung unterstützen – sachlich, rechtssicher und verlässlich“, betont der TÜV- Experte. Es bildet die Grundlage für die Schadensregulierung mit der Versicherung – und ist juristisch belastbar.

P.S.: Augen auf die Straße


Was hilft, kann auch gefährlich sein: Touchdisplays, Navis oder eingehende Nachrichten lenken schnell ab – vor allem im dichten Stadtverkehr. „Gerade hier zählt jede Sekunde der Aufmerksamkeit“, sagt Winkler. Die Empfehlung: Notwendige Einstellungen vor der Fahrt erledigen und im Zweifel anhalten, statt nebenbei zu navigieren.

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