Berlin. Verbraucher müssen sich auch bei hohen Belastungen des Stromnetztes durch den Hochlauf der Elektromobilität und den Einsatz von Wärmepumpen keine Sorgen machen, vom Netz genommen zu werden. "Niemand wird abgeschaltet", sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
Allerdings könne es passieren, dass der Strombezug in einem nachgewiesenen Notfall von den Netzbetreibern gedimmt werden könne - beispielsweise wenn um 17 Uhr die gesamte Nachbarschaft nach Hause komme und das E-Auto mit voller Leistung laden wolle. "Wo der Netzausbau noch nicht stattgefunden hat, müssen wir Vorsorge treffen, dass das Netz in dieser Situation nicht in die Knie geht", sagte Müller. Werde die Leistung gedimmt, sollten Verbraucher durch einen "Nachlass beim Netzentgelt" entschädigt werden. Dimmen heiße aber nicht abschalten. Werde der Strombezug gedimmt, werde das Auto lediglich weniger schnell aufgeladen. Ziel beim Netzausbau sei es, so Müller, die Netze "schlauer" zu machen: "Deutschland hat ein eher `dummes Netz`, und das heißt: ein teures Netz, weil Strom nicht optimal eingesetzt werden kann." Es brauche mehr intelligente Stromzähler. Bei Wärmepumpen erwartet Müller sinkende Preise, wenn die Produktionskapazitäten hochgefahren werden. Den Verkauf der Wärmepumpensparte von Viessmann an den US-Konzern Carrier bewertete Müller in diesem Zusammenhang positiv. "Ich habe mich gewundert, dass keine größere Freude aufkam, als dieser Deal bekannt wurde."
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