Neue Betrugsmasche zielt auf junge Menschen

Die Angebote kommen über WhatsApp und Co.. Die Polizei klärt über die Machenschaften und Risiken für die Betroffenen auf.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Goslar. Angebote für leicht verdientes Geld erscheinen für viele Menschen eine verlockende Einnahmequelle. Allerdings haben hier sehr häufig Kriminelle ihre Finger im Spiel und nutzen die Leichtgläubigkeit ihrer Opfer aus. Davor warnt die Polizei Goslar in einer Pressemitteilung.



Ein aktuell kursierendes Szenario ist ein Kontakt über die Sozialen Medien. Nutzer erhalten von Unbekannten Einladungen, einer WhatsApp-Gruppe beizutreten. Ihnen werden für die Erfüllung einfacher Aufgaben teilweise beträchtliche Beträge angeboten, ohne Arbeitsaufträge etc. näher zu beschreiben. Unter einem Vorwand werden die Opfer dazu gebracht, ihr eigenes Konto für Transaktionen zur Verfügung zu stellen oder ein Konto dafür zu eröffnen.

Konto für illegale Geldbewegungen


Thomas Kirchner, verantwortlich für die Kriminalprävention der Polizei Goslar, warnt eindringlich davor, sich auf solche dubiosen Machenschaften einzulassen: "Zielgruppe der Betrüger sind vor allem junge Menschen, denen ein schnelles Geld, etwa neben dem Studium, winkt. Letztendlich geht es den Kriminellen lediglich darum, das Konto der betreffenden Person für illegale Geldbewegungen zu nutzen. Dies erfolgte in der Vergangenheit über Links und falsche Werbung per E-Mail. Nun hat sich das Tätigkeitsfeld der Betrüger erweitert, indem die potentiellen Opfer direkt angeschrieben werden." Doch wer sich darauf einlässt, fungiere als sogenannter Finanzagent und mache sich ebenfalls strafbar.

"Finanzagenten transferieren aus Straftaten erlangte Gelder zwischen verschiedenen Zahlungskonten - meist im Ausland - und verdienen dabei eine Provision. So ermöglichen sie organisierten Banden, Geld zu waschen und weltweit zu transferieren. Dafür drohen Strafverfahren wegen Beihilfe zum Betrug und Geldwäsche in Tatbegehung als Bande, was die Strafe nochmal deutlich erhöhen kann. Auch Schufa-Einträge oder die Sperrung bei der Bank sind möglich", zeigt der Präventionsexperte die Folgen auf und rät:

"Niemand hat Geld zu verschenken"


"Wenn Ihnen per E-Mail oder über die Sozialen Medien ein lukratives Angebot unterbreitet wird, bei dem Sie unüblich viel Geld für geringe Leistung verdienen, können sie davon ausgehen, dass dieses Angebot nicht seriös ist. Antworten Sie nicht auf solche dubiosen Angebote und stellen Sie keinen Kontakt zum Absender her. Hüten Sie sich davor, Ihr Konto zur Abwicklung von Zahlungen zur Verfügung zu stellen und lassen Sie sich nicht von verlockenden Provisionen blenden. Und denken Sie stets daran: niemand hat Geld zu verschenken, erst recht nicht Personen, die ich gar nicht kenne!"

Um bereits gegen Einladungen in den Messenger-Diensten gewappnet zu sein, rät Kirchner in den WhatsApp-Einstellungen unter Datenschutz im Menü Gruppen die Option "Meine Kontakte" zu aktivieren. So ist sichergestellt, dass ausschließlich Personen aus dem eigenen Adressbuch die Nutzer zu Gruppen hinzufügen können.

Weitere Tipps und Hinweise finden sich auf der Seite der polizeilichen Kriminalprävention und bei Europol.

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