Neuer Wehrbeauftragter mahnt Zwischenbilanz zu Wehrdienstmodell an

Der künftige Wehrbeauftragte des Bundestags, Henning Otte, will eine Überprüfung des geplanten Wehrdienstmodells auf freiwilliger Basis nach dessen Start.

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Henning Otte (Archiv)
Henning Otte (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der künftige Wehrbeauftragte des Bundestags, Henning Otte, will eine Überprüfung des geplanten Wehrdienstmodells auf freiwilliger Basis nach dessen Start. "Sollte das nicht ausreichen, muss es verpflichtend sein", sagte der CDU-Politiker am Dienstag dem ARD-Hauptstadtstudio.


Falls sich die Truppenstärke nach Einführung des Wehrdienstmodells nicht wie gewünscht entwickelt, müsse rechtzeitig von Freiwilligkeit auf Verpflichtung umgestellt werden. Mit dem Wehrdienstmodell werden nach Ottes Worten die organisatorischen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass man bei Bedarf in diesem Sinne umsteuern könnte.

Geplant ist, dass der neue Wehrdienst Anfang nächsten Jahres in Kraft tritt. Junge Leute sollen dann gefragt werden, ob sie bereit und fit genug für Aufgaben bei der Truppe sind. Männer müssen, Frauen können antworten. Die Bundesregierung hofft, dass auf diese Weise Jahr für Jahr 5.000 Freiwillige für die Bundeswehr gewonnen werden können.

Als Wehrbeauftragter werde er darauf achten, "dass die Truppe nicht überdehnt wird", sagte Otte. Die Bundeswehr muss aus seiner Sicht die nötigen Mittel bekommen, um ihren Auftrag zu erfüllen - also die Bündnis- und Landesverteidigung. "Die Bundeswehr braucht von allem mehr", so Otte. "Es hat sich auch viel getan, aber es gibt immer noch Defizite, die ausgeglichen werden müssen." Handlungsbedarf sieht er beispielsweise bei militärischen Fähigkeiten wie modernen Drohnen, bei Infrastruktur und bei Personal.

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