Braunschweig. Im Juli letzten Jahres besuchte der städtische Bauausschuss den Rohbau des neuen Führungs- und Lagezentrums (FLZ) der Feuerwehr und informierte sich über die Planungen (regionalHeute.de berichtete). Ehrgeiziges Ziel damals: Die Leitstellentechnik soll im Juli 2020 in den Probebetrieb gehen. Doch wie sich am heutigen Mittwoch im Rahmen eines Baustellenrundgangs für die Presse zeigte, ist man von einem Probebetrieb noch ein gutes Stück entfernt.
Es gab immens viel Technik zu verlegen, so dass man es nicht wie geplant innerhalb eines Jahres geschafft habe, berichtete Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Und Hochbaudezernent Holger Herlitschke ergänzte, dass es Fehler eines Fachplaners gegeben habe. Dank der engmaschigen Überwachung der Arbeiten seien diese frühzeitig erkannt worden. Die komplexe Technik habe aber wiederholt Anpassungen und Nachjustierungen in Planung und Ausführung gefordert. Die Auswirkungen der Corona-Krise hätten dagegen nur einen leichten Einfluss auf den Baufortschritt gehabt.
Feuerwehr-Chef Torge Malchau zum Stand des Bauvorhabens:
Nun gehe man davon aus, dass das Gebäude mit Ausnahme der Leitstellenbereiche bis Ende des Jahres abnahmereif fertiggestellt sei. Die Leitstellentechnik sei hochempfindlich und könne erst installiert werden, wenn das Gebäude "staubfrei" sei. Damit rechne man im Frühjahr 2021. Dann werde es noch einige Monate dauern, bis sich die Technik eingespielt habe. Erst wenn alles hundertprozentig aufeinander abgestimmt sei, werde die neue Leitstelle, die nach wie vor auch die Landkreise Wolfenbüttel und Peine betreut, den Betrieb aufnehmen, betonte Torge Malchau, Leiter der Berufsfeuerwehr.
Torge Malchau (li.) und Ulrich Markurth in einem der beiden Technikräume, die es aus Sicherheitsgründen doppelt gibt. Foto: Alexander Dontscheff
"Im neuen FLZ wird auch der dringend benötigte Stabsraum für Großschadenslagen und Katastrophen integriert sein", berichtete Ulrich Markurth. Er versammele die technischen und personellen Ressourcen der Führungsebene der Feuerwehr an einem Ort und ermögliche die Bewältigung größerer Einsatz und Schadenslagen. Damit trage die Großinvestition von 22,7 Millionen Euro zu einer deutlichen Erhöhung der Sicherheit in Braunschweig sowie den beteiligten Landkreisen bei. Wie Torge Malchau ergänzte, habe man den Stabsraum bewusst klein gehalten, um eine ruhige und konzentrierte Atmosphäre zu ermöglichen.
Auch außerhalb des Gebäudes wird gearbeitet. Ein Teil der Straße Hasenwinkel wurde entwidmet und wird zum neuen, nicht öffentlichen Feuerwehrplatz. Foto: Alexander Dontscheff
Die Klimaanlage des neuen Lagezentrums wird natürlich "coronasicher" sein. Foto: Alexander Dontscheff
Den Sendemast des Lagezentrums sollen im Notfall auch Hobbyfunker nutzen können. Foto: Alexander Dontscheff
Ulrich Markurth und Stadtrat Christian Geiger am Pförtnerbereich eines Nebeneingangs. Foto: Alexander Dontscheff
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