Neujahrsansprache: Ministerpräsident blickt zuversichtlich auf das neue Jahr

Weil blickt in seiner Neujahrsansprache auf das abgelaufene Jahr zurück, das von vielen Herausforderungen, und vor allem vom Krieg in der Ukraine, geprägt war. Doch der Ministerpräsident zeigt sich auch optimistisch beim Blick auf das neue Jahr.

Ministerpräsident Stephan Weil
Ministerpräsident Stephan Weil | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Der Niedersächsische Ministerpräsidenten Stephan Weil meldet sich zum neuen Jahr mit einigen persönlichen Worten an die Bürgerinnen und Bürger Niedersachsens.


Weil blickt in seiner Neujahrsansprache auf das abgelaufene Jahr zurück, das von vielen Herausforderungen, und vor allem vom Krieg in der Ukraine, geprägt war. Doch der Ministerpräsident zeigt sich auch optimistisch beim Blick auf das neue Jahr. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch im Neuen Jahr mit Selbstbewusstsein und mit Zuversicht alle Fragen angehen können, die sich uns stellen werden. Unser Land ist stark, es ist solidarisch und es engagieren sich vor allem ungeheuer viele Bürgerinnen und Bürger für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft", so Weil.

Die Neujahrsansprache des Ministerpräsidenten veröffentlichen wir nachstehend ungekürzt und unkommentiert.

Neujahrsansprache des Ministerpräsidenten


Liebe Niedersächsinnen, liebe Niedersachsen,
ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein gutes Neues Jahr. Ich wünsche Ihnen ganz persönlich Gesundheit und Zufriedenheit und uns gemeinsam Frieden und Sicherheit.

Im letzten Jahr um diese Zeit hatten wir vor allem einen Wunsch: dass wir endlich die Pandemie unter Kontrolle bekommen. Dieser Wunsch ist weitgehend in Erfüllung gegangen, jedenfalls können wir unser Leben derzeit ohne größere Einschränkungen wieder so führen wie wir wollen. Aber unsere Probleme sind deswegen nicht kleiner geworden. Das hängt vor allem mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zusammen, der auch bei uns in Niedersachsen tiefe Spuren hinterlassen hat.

Wir haben seitdem in unserem Land über 130.000 Menschen aufgenommen und über 110.000 davon stammen aus der Ukraine. Wir sehen sehr genau die Not in diesem Land, wo durch brutale Angriffe, systematisch der Versuch unternommen wird, das Leben der Zivilbevölkerung so gut wie unmöglich zu machen.

Wir wollen den davon Betroffenen in Niedersachsen Schutz und Zuflucht gewähren. Aber wir sehen auch, dass dafür immer größere Anstrengungen notwendig sind. Ich danke sehr herzlich den Kommunen für ihr Engagement, den vielen Hilfsorganisationen und vor allem denjenigen Bürgerinnen und Bürgern, die auf die eine oder andere Weise durch ihre Beiträge dabei helfen diese Aufgabe zu lösen. Bitte halten Sie dieses Engagement aufrecht, wir werden es auch im nächsten Jahr benötigen.

Und auch ein anderes Problem hängt unmittelbar zusammen mit diesem Angriff auf die Ukraine. Wir hatten im Herbst Landtagswahlkampf und ich habe bei dieser Gelegenheit in so viele sorgenvolle Gesichter gesehen wie noch nie. Werden wir im Winter unsere Wohnungen heizen können? Werden wir unsere Energiepreisrechnung bezahlen können? So oder ähnlich lauteten viele Fragen.

Nun, einige Monate später können wir schon wieder deutlich zuversichtlicher sein. Die Gasspeicher sind gefüllt und kurz vor Weihnachten ist ein in Rekordzeit entstandenes erstes Hafenterminal für Flüssiggaslieferungen in Wilhelmshaven in Betrieb genommen worden. Weitere Anlagen dieser Art werden folgen und sichern unsere Energieversorgung ab. Zusammen mit unseren Einsparbemühungen bei der Energie werden wir auf dieser Grundlage gut durch den Winter kommen. Da bin ich sehr optimistisch.

Und auch bei den Energiepreisen hat sich etwas getan. Ebenfalls kurz vor Weihnachten ist der sogenannte Energiepreisdeckel beschlossen worden, insbesondere auch mit vielen Hilfen für Menschen mit dem kleinen Geldbeutel. Und für Härtefälle, die noch eine zusätzliche Unterstützung benötigen, haben wir als Land ein Sofortprogramm bereitgestellt. Das ist ein großer Kraftakt, aber es ist auch der Beweis dafür: Der Staat steht in dieser schwierigen Situation an der Seite seiner Bürgerinnen und Bürger.

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
natürlich werden mit dem Beginn des neuen Jahres die Sorgen des alten nicht verschwunden sein. Und es kommen ja auch weitere dringend anliegende Aufgaben auf uns zu, wie zum Beispiel der Klimaschutz. Nein, leichte Zeiten kann im Moment niemand versprechen. Aber haben wir nicht gerade in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen, dass unser Land stark ist und auch schwierige Probleme bewältigen kann? Und haben wir nicht gezeigt, dass wir in der Lage sind, zusammen vorzugehen und solidarisch zu handeln – vor allem auch mit Blick auf diejenigen, die mehr Unterstützung benötigen?

Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch im Neuen Jahr mit Selbstbewusstsein und mit Zuversicht alle Fragen angehen können, die sich uns stellen werden. Unser Land ist stark, es ist solidarisch und es engagieren sich vor allem ungeheuer viele Bürgerinnen und Bürger für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Sie tun das beruflich, wie derzeit vor allem gerade wieder im Gesundheitswesen, aber in vielen Bereichen auch ehrenamtlich. Diese Haltung empfinde ich als die eigentliche Stärke unserer Gesellschaft und deswegen bin ich optimistisch. Und in diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen und uns gemeinsam in Niedersachsen ein gutes neues Jahr 2023!
Machen Sie es gut! Tschüss!


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