Braunschweig. Simone Wilimzig-Wilke, Bezirksvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) und Ratsfrau in Braunschweig, und Ille Schneider, Unterbezirksvorsitzende der AsF Wolfenbüttel begrüßten am 1. Februar mit ihrem Vorstandsteam 100 Frauen aus Stadt und Region zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang in der Schünemannschen Mühle in Wolfenbüttel. Auch in 2020 blieben die Themen Parität, politische und gesellschaftspolitische Teilhabe von Frauen, Sichtbarkeit von Frauen generell sowie Lohngerechtigkeit wichtige Themen, an denen man „geduldig und beständig“ weiterarbeiten müsse, so Simone Wilimzig-Wilke und Ille Schneider. Dies berichtet die AsF.
Die niedersächsische Ministerin Dr. Carola Reimann sprach in ihrer Rede die geschlechtliche Lohndifferenz an. Er beschreibt den prozentualen Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von angestellten Männern und Frauen. Seine Berechnung ist in der Europäischen Union einheitlich geregelt und somit europaweit der Hauptindikator für die ungleiche Entlohnung von Männern und Frauen. Des Weiteren thematisierte Carola Reimann die geringe Anzahl an Mandatsträgerinnen. Insbesondere auf Landratsebene bestünde hier ein dringender Nachholbedarf. So freuen wir uns, mit der anwesenden Christiana Steinbrügge aus Wolfenbüttel eine von drei niedersächsischen Landrätinnen stellen zu können.
"Mehr Frauen in Entscheidungspositionen birngen"
Wichtig ist Ministerin Reimann, mehr Frauen in Entscheidungspositionen zu bringen. Dazu zähle auch die Politik. Durch das niedersachsenweite Mentoring-Programm „Frau. Macht. Demokratie“ und dem parallel laufenden SPD-Mentoring-Programm „Frau. Macht. Politik“ sollen mehr Frauen für politische Ämter gewonnen werden. Hierfür ist gute Vernetzung besonders wichtig. Dazu leisten Mentoring- Programme einen wesentlichen Beitrag, waren sich die Ministerin und Simone Wilimzig-Wilke einig. Ebenfalls wichtiges Thema an diesem Nachmittag: das Thema Parität, angeregt im letzten Jahr von Ministerpräsident Stephan Weil. Gesehen wird ein „historisch günstiges Fenster“ zur Umsetzung der Parität, da das Wahlgesetz auf Bundesebene geändert werden muss.
"Mehr Parität durch Anpassung des Wahlrechtes"
„Die Parlamente werden immer größer, der Bundestag hat derzeit mehr als 700 Abgeordnete. Der Grund hierfür liegt bei den Regelungen für die Überhangmandate“, erklärte Carola Reimann. Sind von einer Partei mehr Direktmandate errungen worden als die jeweilige Partei prozentual an Stimmen erhalten hat, wird diese Differenz über Überhangmandate ausgeglichen. Auf Bundesebene wird im Moment eine Änderung des Wahlrechts debattiert. Für die Änderung müsste das Wahlgesetz angepasst werden. Somit öffnet sich „das historische Fenster, in diesem Zuge auch ein Paritätsgesetz auf den Weg zu bringen. Denn so ein Wahlgesetz wird dann wahrscheinlich die nächsten zehn bis 15 Jahre nicht mehr angefasst“, erläutert die Ministerin für Gleichstellung Dr. Carola Reimann.
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