Niedersachsen. Bei über Tausend Niedersachsen, die als "mit oder an Corona verstorben" deklariert wurden, war die Todesursache eine andere als COVID-19 oder unbekannt. Das geht aus einer Antwort des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten und AfD-Politikers Klaus Wichmann hervor.
Im Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2021 sind insgesamt — Stand 7. Februar — 6.927 Niedersachsen "mit oder an Corona" verstorben. 5.881 davon seien an "der gemeldeten Krankheit" verstorben, wie es in den Daten der Landesregierung heißt. 860 sind mit dem Virus aus einem anderen Grund und nicht an der Krankheit, die durch das Virus ausgelöst wird, gestorben. Bei 167 Personen war die Todesursache nicht ermittelbar. Bei weiteren 19 wurde sie nicht erhoben. Die Landesregierung merkt an, dass für das Jahr 2019 allerdings keine Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus festgestellt und übermittelt worden seien.
Ferner merkt sie an, dass zu den meldepflichtigen Krankheiten der Verdacht einer Erkrankung, die Erkrankung sowie der Tod in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) gehört und so die entsprechenden Daten erhoben werden. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass gerade bei älteren Patienten mit bekannten Vorerkrankungen oft keine abschließende Klarheit über die Todesursache bestehe. So könne
es auch einige COVID-19-Todesfälle geben, die nicht erfasst sind, weil die Infektion nicht erkannt wurde und andersherum. In den an das Landesgesundheitsamt übermittelten COVID-19-Fallmeldungen gibt es in dem Eintrag "Verstorben/Grund“ die Kategorien "nicht ermittelbar", "nicht erhoben", "an der gemeldeten Krankheit" sowie "aufgrund anderer Ursache".
Nicht alle Länder erheben Daten
Hintergrund dieser Anfrage war ein Bericht der BILD-Zeitung, die in ihrer Ausgabe vom 18. Januar berichtete, dass bis zu 30 Prozent der als an oder mit Corona Verstorbenen gar nicht an der Krankheit verstorben seien. Die Zeitung bezog sich hierbei auf eine Anfrage bei den Gesundheitsministerien. In den Antworten sei unterschieden worden zwischen "an Corona verstorben", "an anderer Todesursache verstorben" und "Todesursache unklar". Laut dem Bericht sei etwa aus Sachsen-Anhalt mitgeteilt worden, dass bei knapp 30 Prozent der als an oder mit Corona verstorben Gemeldeten, die Todesursache eine andere gewesen sei. Ferner würden einige Länder diese Daten nicht erheben.
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