Salzgitter. Vergangenen Freitag berichtete regionalHeute.de über das drohende Aus des Flugplatzes in Drütte, da die Salzgitter AG den Pachtvertrag gekündigt hat. Eine Initiative zur Rettung wurde gegründet. Politiker aus Salzgitter und der Region versprachen, sich für den Erhalt einzusetzen. Doch es gibt auch eine andere Seite der Medaille. Viele Anwohner sind offenbar ganz froh, wenn der Flugplatz Ende des Jahres tatsächlich verschwindet.
Als Reaktion auf unseren Artikel posteten zahlreiche Leser bei Facebook, einer meldete sich direkt bei der Redaktion. Zwar gibt es auch Stimmen, die das wahrscheinliche Aus der Anlage bedauern, doch der Haupttenor ist ein anderer. "Immer mehr geht in Salzgitter verloren...", schreibt ein User auf Facebook und ein anderer: "Salzgitter schafft sich ab, macht nur alles dicht. Wie armselig ist die Stadt geworden in der ich einst meine Jugend verbracht habe."
"Endlich ist Schluss mit dem Lärm"
Allerdings tendiert ein Großteil der Reaktionen in eine andere Richtung. "Good News zum Jahresanfang. Endlich ist Schluss mit dem Lärm und der Umweltverschmutzung durch ein Hobby weniger Privilegierter!", schreibt ein Leser. "Ein Hobby der Wenigen, das Vielen auf die Nerven geht. Dann macht mal zu", ergänzt ein anderer. "Gut dass die bald weg sind. Gehen hier nur den Anwohnern auf die Nerven", meint ein Dritter. Und wiederum ein anderer Leser findet: "Richtig so, keiner muss ohne Auftrag sinnbefreit im Kreis fliegen".
Auch Olaf Scholz ist schon mit einem Bundeswehr-Hubschrauber in Drütte gelandet. Archivbild Foto: Rudolf Karliczek
Letzteres wird, offenbar von einem Beteiligten, ebenfalls bei Facebook relativiert: "Unser Flugplatz wird oft für Notfälle genutzt, wie Lebertransport! Oder für Bundeswehr SAR Hubschrauber, die nicht am oder auf dem Krankenhaus landen können." Doch es bleibt dabei, der Geräuschkulisse stört offenbar viele Anwohner.
"Jahrzehnte musste ich mir, auch an Sonn- und Feiertagen den Fluglärm gefallen lassen. Scheiß drauf. Zu machen", heißt es bei einem weiteren Facebook-User. "Ich wohne in der Nähe, am Wochenende ist der Lärm am größten", klagt ein anderer. "Die Tiere werden es danken. Ist schon lange überfällig", schreibt der Nächste.
"Das ist so brutal laut"
Dabei ist offenbar nicht nur Drütte betroffen, sondern der weitere Bereich der Kanaldörfer. Ein Leser aus Üfingen, dessen Name der Redaktion bekannt ist, der aber namentlich nicht genannt werden möchte, klagt im Gespräch mit regionalHeute.de über die Zustände. Bei jedem Sonnenstrahl werde mit den Privatflugzeugen zum Spaß sehr tief an den Ortschaften vorbei geflogen. "Das ist so brutal laut, dass man sich nicht im Garten aufhalten möchte", betont der Anwohner. Die nahe gelegene A39 sei dagegen harmlos.
Dabei zeigt sich der Anwohner überrascht über die vielen Posts bei Facebook, die die Lage offenbar ähnlich sehen. Vielleicht hätte man sich schon früher vernetzen sollen, um eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Doch vermutlich wird das jetzt gar nicht mehr nötig. Denn die Salzgitter AG hatte gegenüber regionalHeute.de betont, dass die Kündigung gerichtlich bestätigt worden sei und bestehen bleibe.