Niederlande und Dänemark wollen keine Leopard 2 liefern

Die Bundesregierung wird ihre Ziele bei der Bildung einer Leopard-Koalition voraussichtlich sehr deutlich verfehlen, nachdem die Niederlande und Dänemark nun doch keine Leopard-Kampfpanzer liefern wollen.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Kiew. Die Bundesregierung wird ihre Ziele bei der Bildung einer Leopard-Koalition voraussichtlich sehr deutlich verfehlen, nachdem die Niederlande und Dänemark nun doch keine Leopard-Kampfpanzer liefern wollen. Von den Kiew zugesagten zwei Kampfpanzer-Bataillonen dürfte nur eines vollständig werden, wie aus einer Anfrage der "Welt" (Mittwochsausgabe) an mehrere europäische Regierungen hervorgeht.


Unvollständig wird demnach voraussichtlich das Bataillon mit Leopard 2 der neueren Generation "2A6" bleiben. Hiervon sind bisher nur 17 Stück fest zugesagt, 14 aus Deutschland und drei aus Portugal. Ein Bataillon umfasst in der Ukraine 31 Kampfpanzer. Wie ein Sprecher des niederländischen Verteidigungsministeriums mitteilte, will das Land nun doch keine Leopard-2-Panzer liefern.

Das Land hatte zuvor 18 von Deutschland geleaste Leopard 2 in Aussicht gestellt, die in einem deutsch-niederländischen Bataillon genutzt werden. Diese stünden nicht für die Ukraine zur Verfügung, hieß es jetzt. "Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung zwischen den Niederlanden und Deutschland getroffen", erklärte der Sprecher. Aus dänischen Regierungskreisen hieß es, dass sich das Land, das 44 Panzer des modernsten Leopard-Modells "2A7" besitzt, ebenfalls nicht an dem Bündnis beteiligen werde.

Zugleich deutet sich an, dass auch Finnland keine Panzer liefern wird. Auf Anfrage teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums mit, "operative Form und Inhalt" der Beteiligung an der Leopard-Koalition seien "ein laufender Prozess". Das "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf Nato-Kreise berichtet, Helsinki werde erst Panzer liefern, wenn es in der Nato ist. Derzeit wird die Mitgliedschaft von der Türkei blockiert.

Bei den Leoparden der älteren Generation "2A4" hingegen dürfte die Bataillons-Stärke von 31 Panzern nach Zusagen aus Polen, Portugal, Norwegen und Spanien erreicht werden. Wie die "Welt" unter Berufung auf deutsche Diplomatenkreise berichtet, soll es am Mittwoch in Brüssel ein Krisentreffen der Länder geben, die Panzer für die Leopard-Koalition in Aussicht gestellt hatten. Zu dem Treffen haben demnach Deutschland, Polen und die Ukraine gemeinsam eingeladen.


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