Düsseldorf. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich dafür verteidigt, Zahlen zu ausländischen Tatverdächtigen vorab herausgegeben zu haben, bevor am 2. April die NRW- Kriminalitätsstatistik 2023 veröffentlicht wird.
"Ich habe gesagt, ich will mal gezielt diese Zahlen untersucht haben", sagte Reul am Mittwoch in der Sendung "RTL Direkt". "Wenn Sie Probleme, die da sind und die Menschen spüren, nicht benennen, sagen die: Die da oben, die da in der Politik, wissen gar nicht was los ist. Warum leugnen sie die Probleme?" Dann gebe es Spielraum für Gerüchte und Verschwörungen, und das sei "viel gefährlicher".
Bei den Zahlen gehe es nicht um "Ausländer oder nicht Ausländer", so Reul weiter: "Es ist ja nicht nur die Aussage, wir haben da ein Problem, sondern gleichzeitig auch ein Gegenargument gegen all die Klugschwätzer da draußen, die Ausländerhass schüren, als wären die alle so. Und wir haben auch dadurch, dass wir so differenzierte Zahlen haben, die Chance eröffnet, unterschiedlich hinzuschauen."
Warum es zu einem erhöhten Anteil ausländischer Tatverdächtiger kommt, erklärt der NRW-Innenminister so: "Offensichtlich ist uns die Integration nicht so gelungen, wie wir geglaubt haben. Zweitens: Ich glaube, wir muten uns zu viel Zuzug zu. Integration stößt an Grenzen, wenn man zu viele Menschen dazu nimmt. Drittens: Wir haben vermutlich auch nicht genug beigetragen, um denjenigen, die zu uns gekommen sind, zu erläutern, zu erklären, zu vermitteln, wie unser System funktioniert."
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