Düsseldorf. Die Krankenhausgesellschaft in NRW rechnet mit weiteren Klinik-Pleiten. "Mit dem für das Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen-Steele beantragten Schutzschirmverfahren sind allein in diesem Jahr nunmehr neun NRW-Kliniken in die Insolvenz geraten", sagte Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).
"Zwar musste bisher nur das Krankenhaus in Linnich geschlossen werden, aber auch für weitere Standorte kann dies nicht ausgeschlossen werden." Wenn die steigenden Personal- und Energiekosten nicht nachhaltig durch die Krankenkassen finanziert würden, "schwindet für viele Kliniken die Perspektive für einen Ausgleich des Defizits", sagte Blum weiter. "Spätestens im nächsten Jahr wird das sehr viele Krankenhäuser in wirtschaftliche Schieflage bringen." Er forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, zu handeln: "Die notwendigen Werkzeuge liegen bereit, der Bundesgesundheitsminister müsste nur noch handeln."
So habe die Konferenz der Ministerpräsidenten erst vergangene Woche ein mit fünf Milliarden Euro ausgestattetes Vorschaltgesetz zur Stabilisierung der Krankenhäuser gefordert. Laut Bundesagentur für Arbeit waren allein bis Ende August 2023 in NRW 5600 Arbeitnehmer von Insolvenzverfahren der Kliniken betroffen. "Als Gründe wurden insbesondere hohe (Personal-)Kosten und eine fehlende Auslastung benannt", sagte die Sprecherin der Regionaldirektion der Zeitung.
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