Nun steht fest: Das ist der Vogel des Jahres 2024

Der sogenannte "Gaukler der Lüfte" bekam 27,8 Prozent der Stimmen. Doch er ist stark gefährdet!

Der "Gaukler der Lüfte" präsentiert stolz sein metallisch glänzendes Gefieder und seine charakteristische Haube - nur echt mit zwei schwarzen Federn.
Der "Gaukler der Lüfte" präsentiert stolz sein metallisch glänzendes Gefieder und seine charakteristische Haube - nur echt mit zwei schwarzen Federn. | Foto: Pixabay

Region. Es ist amtlich: Der Kiebitz (Vanellus vanellus) wurde offiziell zum Vogel des Jahres 2024 gewählt, und damit löst er das Braunkehlchen ab. Bei der vierten öffentlichen Vogel-des-Jahres-Wahl haben fast 120.000 Menschen ihre Stimme abgegeben, wobei der Kiebitz mit 33.289 Stimmen (27,8 Prozent) als Sieger hervorging. Er setzte sich gegen Konkurrenten wie den Steinkauz, das Rebhuhn, die Rauchschwalbe und den Wespenbussard durch. Dies teilte der NABU mit.



Der Kiebitz, auch als "Gaukler der Lüfte" bekannt, ist jedoch nicht nur ein gefeierter Vogel, sondern auch stark gefährdet. Besonders in Niedersachsen, wo er einst weit verbreitet war, ist sein Bestand dramatisch gesunken. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurückzuführen. Die Entwässerung von Feuchtwiesen und die Umwandlung von Grünland in Äcker haben den Lebensraum des Kiebitzes erheblich eingeschränkt.

Die Kiebitze brüten nun notgedrungen auf landwirtschaftlichen Flächen, wo sie jedoch durch landwirtschaftliche Mähwerke gefährdet sind und kaum noch Insekten zum Fressen finden. Seit 2016 steht der Kiebitz als stark gefährdete Art auf der Roten Liste Niedersachsens.

Man erkennt ihn leicht


Der Kiebitz hat einen auffälligen Ruf, metallisch glänzendes Gefieder, und eine charakteristische Haube mit zwei schwarzen Federn auf dem Kopf. Ursprünglich brüteten sie in Mooren und auf Feuchtwiesen, was Niedersachsen aufgrund seiner reichen Moorflächen eine große Verantwortung auferlegt. Die Renaturierung von Mooren und Feuchtwiesen könnte dazu beitragen, den Rückgang der Art aufzuhalten, indem sie mehr sicheren Lebensraum bietet.

Kiebitze sind Teilzieher, einige überwintern in Deutschland, während andere in Wintergebiete in Europa ziehen. Während der Balzzeit führen sie beeindruckende Flugmanöver durch und versuchen, ihre Partnerinnen mit "Scheinnisten" zu beeindrucken. Die Wahl des Kiebitzes zum Vogel des Jahres 2024 soll dazu beitragen, mehr mediale Aufmerksamkeit auf diese gefährdete Art zu lenken und Schutzmaßnahmen zur Erhaltung des Kiebitzes zu fördern.

Über die Wahl zum Vogel des Jahres


Der "Vogel des Jahres" wird in Deutschland seit 1971 gekürt und wird seit 2021 durch eine öffentliche Wahl bestimmt. Der Kiebitz war bereits 1996 Vogel des Jahres. Gina Briehl vom NABU Niedersachsen betonte die Bedeutung, dem Kiebitz mehr Aufmerksamkeit und Schutz zukommen zu lassen.


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