Salzgitter. Zum Jahresende wendet sich Salzgitter Oberbürgermeister Frank Klingebiel mit einer persönlichen Weihnachtsbotschaft an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. In seinem Gruß blickt er auf das vergangene Jahr zurück, dankt für Zusammenhalt und Engagement und verbindet den Jahreswechsel mit einem Appell zu Mitmenschlichkeit, Zuversicht und Verantwortung für das Gemeinwohl.
Im Mittelpunkt seiner Worte stehen dabei vor allem die Menschen, die Salzgitter Tag für Tag mittragen: ehrenamtlich Engagierte, Beschäftigte in Industrie und Verwaltung sowie alle, die sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen für ihre Stadt einsetzen. Zugleich schlägt Klingebiel den Bogen von den christlichen Werten des Weihnachtsfestes hin zu aktuellen Herausforderungen – von gesellschaftlichem Zusammenhalt über den industriellen Wandel bis zu kommunalen Investitionen und finanziellen Belastungen.
Grußwort des Oberbürgermeisters Frank Klingebiel
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Die Weihnachtsbotschaft dreht sich um Hoffnung, Liebe und Frieden, die durch Christi Geburt in die Welt kommen. Es geht darum, die Nächstenliebe zu leben, Solidarität zu zeigen, Dankbarkeit zu üben und Licht in die Dunkelheit zu bringen. Das Weihnachtsfest spornt uns letztlich an, unsere Welt zu bewahren und besser zu machen.
Und genau das sollten wir uns in der Weihnachtszeit vor Augen führen. Nicht unsere materiellen Geschenke sind wichtig, sondern die Geste der Freundschaft, der Liebe und der Nächstenliebe, die bei anderen funkelnde Augen hervorrufen, und Zeit, die wir uns für andere nehmen. Unser Alltag ist von Stress, Terminen und vielen Herausforderungen geprägt. Darin sollten wir uns aber nicht „verlieren“, so schwer das auch fallen mag.
Große und nachhaltige Spuren der Nächstenliebe hinterlassen tagtäglich unsere tausende von ehrenamtlich Engagierten in Salzgitter. Sie tun Unglaubliches für ihre Mitmenschen. Und nur durch ihren beherzten Einsatz funktioniert unser Staat und unsere Stadtgesellschaft in vielen Bereichen noch so gut. Es sind z. B. die überaus aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehrwehren, der Hilfsorganisationen, der Sozialverbände, der Kirchen, der Gewerkschaften, der Sportvereine, der Kunst- und Kulturvereine, der Schützenvereine, der Umweltverbände sowie die Rats- und Ortsratsmitglieder, die das öffentliche Leben in unseren 31 Stadtteilen prägen und damit unserer Stadt ein Gesicht geben. Sie sind immer da, wenn sie gebraucht werden. Sie leben Nächstenliebe aus tiefer innerer Überzeugung und mit Leidenschaft. Sie alle leisten Herausragendes für die Menschen unserer Stadt und sind wahrlich Vorbilder. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei allen ehrenamtlich Aktiven unserer Stadt ganz herzlich bedanken!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
trotz leider immer noch unsicherer Rahmenbedingungen und des starken internationalen Konkurrenz- und Handlungsdrucks setzen unsere 5 großen Industriebetriebe - allen voran die Salzgitter AG mit Ihrem Projekt Salcos zur CO²-armen Stahlherstellung, Volkswagen mit der in Bau befindlichen Batteriezellfertigung und Alstom mit der wasserstoffgetriebenen Rangierlok - den Weg hin zu klimaschonenden Antriebs- und Herstellungsverfahren fort. Unser Wasserstoffcampus Salzgitter e.V. entwickelt sich immer besser. Salzgitter ist und bleibt Vorreiter für die industrielle Transformation. Darauf bin ich sehr stolz. Doch brauchen unsere 5 großen Industriebetriebe Unterstützung, Planungssicherheit und Bürokratieabbau auf europäischer Ebene und von unserer Bundesregierung, damit diese so enorm wichtigen Transformationsprozesse dauerhaft gelingen können.
Und wie war das Jahr im Rathaus unserer Stadt?
Dank enormer Kraftanstrengungen der Stadtverwaltung und der finanziellen Unterstützung des Landes Niedersachsen mit der 50 Mio. Euro Salzgitter-Hilfe und den Integrationsfondsmitteln der letzten 7 Jahre von gut 35 Mio. Euro konnten in diesem Jahr mit der Kita „Brotweg“ in Thiede, der Kita „Am Zingel“ in Lichtenberg und der Kita „Wiesenstraße“ in Salzgitter-Bad drei neue Kitas in Betrieb gehen. Auch die vierzügige Grundschule Nord startete nach sehr kurzer Bauzeit nach den Sommerferien 2025 den Schulbetrieb. Im kommenden Jahr folgen dann, sofern alles nach Plan verläuft, die Grundschulen „Wiesenstraße“ in Salzgitter-Bad und „Am Zingel“ in Lichtenberg. Seit September ist die grundsanierte und nun auch barrierefreie Aula Fredenberg als eine der wichtigsten Veranstaltungshallen unserer Stadt wieder in Betrieb. Auch das war ein echtes Großprojekt. Nun sind die Weichen gestellt und im kommenden Jahr kann die Sanierung der Aula des Gymnasiums in Salzgitter-Bad starten, die die wichtigste Veranstaltungshalle im Süden unserer Stadt ist.
Gebaut wird endlich auch in der immer noch landesseitig denkmalgeschützten Ost- und Westsiedlung in Salzgitter-Bad. Die Sanierung des Teilstücks der „Engeroder Straße“ zwischen den Straßen „Am Ziesberg“ und „Rheinstraße“ ist ein weiterer sichtbarer Schritt für eine neue, positive Entwicklung der Ost- und Westsiedlung in Salzgitter-Bad. In der „Engeroder Straße“ und „Rheinstraße“ befinden sich auch die 146 Wohnungen, die wir als Stadt Salzgitter mit großer finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen gekauft haben und die ab 2026 abschnittsweise modernisiert werden.
Ein weiteres großes Sanierungsvorhaben hat in diesem Jahr in der Ost-Westsiedlung auch ein privater Investor begonnen. Nach und nach soll dort ein Wohnungsbestand von 700 Wohnungen grundsaniert und gedämmt werden. Auch die Außenanlagen sollen attraktiv gestaltet werden. Es braucht zwar einen langen Atem, das „Gesicht“ dieses Quartiers nachhaltig positiv zu verändern, aber die notwendigen Prozesse laufen. Parallel dazu läuft die Kampagne „SALZGITTER. GEMEINSAM. SICHER. SAUBER“. Es geht dort also voran!
Viel bewegen konnten wir auch beim Thema „Gesundheitsversorgung“ mit der bereits im Jahr 2022 vom Rat der Stadt Salzgitter beschlossenen Hausärzteförderung. Bisher haben wir insgesamt 15 Hausärztinnen und Hausärzte finanziell gefördert, alleine zwei in diesem Jahr mit einer Fördersumme von 150.000 Euro. Nur durch diese freiwillige städtische Fördermöglichkeit können wir sicherstellen, dass sich genug Hausärztinnen und Hausärzte finden, die in unserer Stadt ihre Leistungen anbieten oder sogar ausbauen. Hier rufe ich der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen zu: stellt Euren Versorgungsauftrag endlich sicher!
Zum Abschluss habe ich noch einen „Dauerbrenner“: Zum einen leiden unsere städtischen Finanzen seit längerem unter den weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unserer Unternehmen, die zu erheblichen Einbrüchen bei den Gewerbesteuereinnahmen führen. Und zum anderen erbringen wir als Stadt für Land und Bund immer mehr Leistungen, für die wir keine vollumfängliche Kostenübernahme erhalten. „Wer die Musik bestellt, muss Sie auch zahlen“ sagt man im Volksmund und ich werde nicht müde, das auch bei den Entscheidungsträgern in Hannover und Berlin und auch in meiner Funktion als Vize-Präsident des Niedersächsischen Städtetages anzumahnen und einzufordern. Würden uns z.B. die Kosten für die Sicherstellung des vom Bund gesetzlich geregelten Rechtsanspruches auf Kita-Betreuung und der vom Bund zu verantwortenden Integrationsmaßnahmen voll erstattet werden, hätte unser städtischer Haushalt kein Haushaltsdefizit. Dies muss die Bundes- und Landesregierung schleunigst ändern.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
lassen Sie uns gemeinsam trotz aller Herausforderungen positiv ins kommende Jahr und die Zukunft blicken. Sie können sicher sein, dass ich weiterhin alles in meiner Kraft Stehende für eine positive Entwicklung unserer Stadt tuen werde.
Ich wünsche Ihnen ein fröhliches und gesegnetes, friedvolles Weihnachtsfest. Genießen Sie die kommenden Feiertage im Familien- und Freundeskreis und gönnen Sie sich eine Pause vom Trubel des Alltages, bevor Sie in ein hoffentlich erfolgreiches, vor allem aber gesundes, Neues Jahr 2026 starten!
„Möge das Licht der Weihnacht Ihr Herz erfüllen, der Friede Christi Ihr Zuhause segnen und seine Liebe Sie durch das neue Jahr tragen.“

