Oberlandeskirchenrat kritisiert Pläne des Kultusministeriums

Zusammen mit anderen Bildungsverantwortlichen aus niedersächsischen Kirchen zeigt sich Hofer besorgt über eine zunehmende herkunftsbedingte Ungleichheit. Kinder aus schwierigen Lebensverhältnissen hätten schlechtere Chancen und drohten zurückzubleiben.

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Symbolbild. | Foto: pixabay

Wolfenbüttel. Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer, Bildungsverantwortlicher der Landeskirche Braunschweig, sieht in der „10-Punkte-Agenda“ des Niedersächsischen Kultusministeriums für Schulen und Kindertageseinrichtungen in der Corona-Pandemie eine „gefährliche Verengung des schulischen Lernens“. Dies teilte die Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig am Dienstag mit.


In Wolfenbüttel kritisierte er am Dienstag, 16. Februar, den Vorschlag des Ministeriums, dass Schulen mehr Stunden für sogenannte Kernfächer zu Lasten anderer Fächer wie Musik, Sport oder Religion einsetzen sollen. „Kinder brauchen mehr als Lesen, Schreiben, Rechnen“, betont er. Wichtig seien in der Pandemie gerade die Fächer, die existenzielle Fragen aufnehmen, das leibliche und seelische Gleichgewicht stärken und Orientierung geben.

Zusammen mit anderen Bildungsverantwortlichen aus niedersächsischen Kirchen zeigt sich Hofer besorgt über eine zunehmende herkunftsbedingte Ungleichheit. Kinder aus schwierigen Lebensverhältnissen hätten schlechtere Chancen und drohten zurückzubleiben: „Hier ist es von besonderer Bedeutung, die Resilienz zu fördern und die Lernfähigkeit der Kinder vielseitig zu stärken.“ Hofer fordert, die Fächer in der Schule aufrecht zu erhalten, in denen es um Gesundheit, Bewegung, persönlichen Ausdruck, Verletzlichkeit und Hoffnung geht. Ein umfassender Bildungsansatz sei die Voraussetzung für die erfolgreiche Aneignung von Kernkompetenzen.


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