Berlin. Führende Ökonomen haben vor Bestrebungen einflussreicher AfD-Politiker gewarnt, Deutschland stärker gegen die EU und die USA zu positionieren. "Eine Abkehr von USA und EU, um stärker mit China zu kooperieren, dürfte zu erheblicher politischer und ökonomischer Verunsicherung beitragen und auch langfristig mit großen Risiken einhergehen", sagte Oliver Holtemöller, Vize-Präsident Leibniz-des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), dem "Handelsblatt".
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem "Handelsblatt", sich stärker nach Russland und China zu orientieren, wäre der "größte Fehler", den Deutschland politisch und wirtschaftlich machen könne. "Dies würde Deutschlands Abhängigkeit von China weiter erhöhen, autokratische Regime stärken und die Demokratie in Europa schwächen."
Fratzscher attestierte der AfD einen Mangel an Kompetenz in der Wirtschaft, Europa- Außenpolitik. "Die Behauptung, Deutschland gewinne an Souveränität, indem es Europa schwäche und wichtige Kompetenzen auf nationale Ebene verlagert, ist naiv und grundfalsch", sagte er.
Auch für den Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, führen die Vorschläge der AfD "so oder so wirtschaftlich in die Irre". Die EU sei bei aller Unterschiedlichkeit der Mitglieder "ein Hort der Stabilität, der Demokratie und des Friedens", sagte er. "Das sind wichtige Bedingungen des ökonomischen Erfolgs."
mehr News aus der Region