Berlin. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft weiter deutlich reduzieren. Sein Ministerium werde 2023 ein Reduktionsprogramm auflegen, um Landwirte dabei zu unterstützen, weniger Pflanzenschutzmittel zu verwenden, sagte Özdemir der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
Die Beschlüsse der kürzlich zu Ende gegangenen Artenschutzkonferenz der Vereinten Nationen in Montreal hätten die Dringlichkeit nochmals bekräftigt, so der Minister. Das EU-Reduktionsziel der Halbierung des Pestizideinsatzes bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent "ist auch national - gestützt auf den Koalitionsvertrag - unsere Messlatte". Dafür seien "vielfältige Anstrengungen aller Akteure erforderlich". Zugleich verteidigte Özdemir das von ihm geplante Exportverbot für bestimmte Pestizide.
"Was bei uns aus Gründen des Gesundheitsschutzes zu Recht nicht zugelassen ist, sollten wir auch nicht in andere Teile dieser Welt verschiffen, wo es im Zweifelsfall keine oder nicht ausreichende Sicherheitsstandards gibt. Mit dieser Doppelmoral muss Schluss sein." Die Menschen hätten überall das gleiche Recht auf Gesundheit, "das muss auch für die Bäuerinnen und Bauern in anderen Teilen der Welt gelten", sagte der Minister.
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