Berlin. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat junge Ostdeutsche aufgerufen, berufliche Chancen in der Heimat zu suchen. "Die Millionen Menschen, die nach der Wende Ostdeutschland verlassen haben, und im Westen zum Wachstum beigetragen haben, die fehlen uns heute", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben).
"Nach der Wiedervereinigung war für ostdeutsche Jugendliche klar, wer mit der Schule fertig ist und einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle sucht, muss in den Westen gehen", sagte Schneider, fügte jedoch hinzu: "Das ist nicht mehr nötig: Aus Arbeitsplätzemangel ist inzwischen Arbeitskräftemangel geworden. Deshalb werbe ich dafür, die Chancen vor der eigenen Haustür besser wahrzunehmen. Inzwischen gibt es gutbezahlte Jobs in Ostdeutschland, man muss nicht mehr weggehen."
Schneider reagierte damit auf Zahlen, die das Statistische Bundesamt am Dienstag veröffentlicht hatte. Demzufolge sind im vergangenen Jahr erneut mehr junge Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern in den Westen gezogen als umgekehrt. Damit setzte sich eine seit 1991 bestehende Entwicklung fort.
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