Wolfenbüttel. "Als Nächstes ein Stück, gewidmet dem Würger von Wolfenbüttel", so beginnt Komiker Otto Waalkes im Jahr 1972 das zweite Stück seines überhaupt ersten großen Bühnenauftrittes im Audimax der Universität Hamburg. Den Abend zeichnet er als Live-Mitschnitt auf. Es wurde sein erstes und erfolgreichstes Album. 16 Wochen auf Platz 1 der Charts und der "Würger von Wolfenbüttel" wird deutschlandweit bekannt. Bis heute. Doch was hat es damit bloß auf sich und wer ist dieser Würger? Wir haben bei Otto nachgefragt.
"Als Nächstes ein Stück, gewidmet dem Würger von Wolfenbüttel: Johann Jakob Wendehals. Mit dem Titel: 'Mit einem Messer im Rücken gehe ich noch lange nicht nachhause'", blödelt Otto damals und klimperte dazu ein bisschen auf der Gitarre hin und her. Das Publikum lacht sich schlapp. Nur rund eine Minute dauert dieser kleine Spaß. Offen bleibt: Wer ist dieser Würger und was hat er mit Wolfenbüttel zu tun?
Otto holte sich Inspiration
"Ein typisches Otto-Geblödel", erklärt Waalkes Musikverlag auf Nachfrage von regionalHeute.de. "Wie bei den meisten Otto-Figuren (Harry Hirsch, Susi Sorglos, Horst Hacker usw.) ist auch sein Name eine Alliteration", heißt es. Doch Otto verleiht dem Würger auch einen bürgerlichen Namen: Johann Jacob Wendehals. "Inspiration für diesen komischen Namen hat sich Otto beim deutschen Dichter Eduard Mörike geholt", sagt der Verlag und liefert ein Gedicht mit, das Mörike im 19. Jahrhundert schrieb.
Es schlägt eine Nachtigal - an einem Wasserfall - und ein Vogel ebenfalls - der nennt sich Wendehals - Johann Jacob Wendehals.
Alles schön und gut. Aber was hat das denn jetzt mit Wolfenbüttel zu tun? Die Antwort auf diese Frage mag für den einen oder anderen enttäuschend sein. "Otto hat sich nur aus Blödsinn für den Ort Wolfenbüttel entschieden, weil er phonetisch eben gut zum Würger passt", lässt der Komiker des Rätsels Lösung aufklären.
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