Pandemie sorgt für weniger Verkehrsunfälle - Zahl der Vorfälle mit E-Scootern hoch

2020 starben nur halb so viele Fahrradfahrer im Straßenverkehr wie 2019. Insgesamt ging die Zahl der Unfälle mit "schweren Unfallfolgen" wie Todesfällen und schweren Verletzungen um fast ein Viertel zurück.

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Die Polizeidirektion Braunschweig hat am heutigen Dienstag ihre Verkehrsunfallstatistik vorgestellt.
Die Polizeidirektion Braunschweig hat am heutigen Dienstag ihre Verkehrsunfallstatistik vorgestellt. | Foto: Aktuell24(BM)

Region. Im Jahr 2020 haben sich im Braunschweiger Land 17 Prozent weniger Verkehrsunfälle ereignet als im Vorjahr. Das geht aus der Unfallstatistik der Polizeidirektion Braunschweig hervor. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit "schweren Unfallfolgen" wie Toten und Schwerverletzten sei sogar um 23,5 Prozent zurückgegangen. Als Grund nennt die Polizedirektion, dass pandemiebedingt mehr Menschen mit dem Fahrrad als mit dem Auto unterwegs seien. Doch auch die Zahl der Unfälle mit Radfahrern ist rückläufig. Die Zahl der Unfälle, zum Teil unter Alkohol und Drogen bei E-Scootern sei jedoch hoch.


Detaillierter aufgeschlüsselt wurden insgesamt 14 Prozent weniger Menschen durch Verkehrsunfälle getötet als im Jahr 2019. Die meisten Unfälle würden sich nach wie vor außerhalb geschlossener Ortschaften und abseits der Autobahnen ereignen. Die Zahl der Schwerverletzten sei insbesondere auf Autobahnen um insgesamt 29 Prozent zurückgegangen. Die Hauptunfallursachen seien wie im Jahr 2019 Abstand, Fehler beim Fahrstreifenwechsel sowie nicht angepasste Geschwindigkeit und Ablenkung gewesen.

Der Corona-Pandemie und ihrem Einfluss auf die Mobilität schreibt die Polizei einen großen Einfluss zu. Polizeivizepräsident Roger Fladung erklärt: "Eine positive Verkehrsunfallentwicklung, die belegt, dass die Polizei, gemeinsam mit Netzwerkpartnern der Verkehrssicherheit, die richtigen Schwerpunkte setzt. Mit unserer Fachstrategie Verkehr werden wir verstärkt neue Mobilitätsformen in den Blick nehmen. 603 schwere Verkehrsunfälle und die damit verbundenen menschlichen Schicksale fordern unser allergrößtes Engagement."

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 27.796 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Davon entfallen nur 1.724 Unfälle auf Autobahnen. Im Ergebnis sei diese Fallzahl im Vergleich mit dem Jahr 2019 gesunken und reduzierte sich um 5.676 Verkehrsunfälle. Bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle waren unter anderem 35.349 Autos und 3.567 LKW beteiligt. Diese zwei Fahrzeugklassen bilden damit nach wie vor den größten Anteil an Beteiligten, wobei sich prozentual nur geringfügig Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr ergeben hätten. Die Anzahl der beteiligten Fahrradfahrenden mit 1.390 und Fußgängern mit 394 seien im Vergleich mit dem Vorjahr rückläufig. Ein starker Rückgang sei auch bei den Motorradfahrern zu verzeichnen. Hier reduzierte sich die Anzahl der Beteiligten von 773 im Jahr 2019 auf 652 im Jahr 2020.

Zahl der getöteten Fahrradfahrer halbiert


Im Jahr 20220 waren 1.287 Fahrrad-, E-Bike- und Pedelecfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt. 2019 waren es 1.398. Das entspricht einem Rückgang von 21,8 Prozent. In Folge der Verkehrsunfälle wurden vier Radfahrer im Jahr 2020 getötet. Dies entspreche einer Halbierung im Vergleich mit dem Vorjahr. Die Anzahl der Schwer- und Leichtverletzten sei leicht rückläufig.

Viele Verstöße bei E-Scootern


Im Stadtgebiet Wolfsburg werden seit 2020 von zwei gewerblichen Anbietern E-Scooter im Verleih angeboten. Seit Juli 2020 gibt es dieses Angebot von zwei Anbietern auch im Stadtgebiet Braunschweig. E-Scooter werden laut Polizei überwiegend von jüngeren Menschen genutzt.
Im Jahr 2020 wurden 49 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von E-Scootern aufgenommen. Hierbei wurden fünf Menschen schwer und 22 leicht verletzt.

Auffällig sei die hohe Anzahl von Verstößen im Bereich von Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Hier seien in dem kurzen Zeitraum 128 Delikte registriert worden, 78 entfallen auf Alkohol und 50 auf Drogen.


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