Berlin. Bei der Ablösung der Präsidentin des Beschaffungsamts der Bundeswehr ist Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eine Kommunikationspanne unterlaufen, die intern für Unmut gesorgt hat. So erfuhren die tausenden Mitarbeiter des Bundesamts und im Ministerium erst aus den Medien von der geplanten Ablösung von Gabriele Korb und der Nachfolge durch die bisherige Vizepräsidentin Annette Lehnigk-Emden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Samstagsausgabe).
Die angedachte Nachfolgerin wiederum war darüber noch gar nicht informiert. "Leider ist die Information, dass Annette Lehnigk-Emden künftige Präsidentin des Beschaffungsamtes werden soll, schon in den Medien aufgetaucht, bevor Minister Pistorius mit Frau Lehnigk-Emden selbst sprechen konnte", teilte ein Ministeriumssprecher mit. Um Schaden von Frau Lehnigk-Emden sowie dem Bundesverteidigungsministerium abzuwenden, habe der Minister Staatssekretär Nils Hilmer beauftragt, persönlich mit ihr zu sprechen, "um die Personalspekulationen in der Öffentlichkeit beantworten zu können". "Dabei hat er erfahren, dass sie die Aufgabe mit großer Freude annehmen möchte", teilte Pistorius` Sprecher mit.
Der Minister hatte die Personalie am Rande des Haushaltsausschusses am Mittwoch im Bundestag bestätigt und erst danach mit Lehnigk-Emden gesprochen. Auch über andere Personalien hatten Mitarbeiter aus den Medien erfahren, weshalb intern die Kritik am Kommunikationsgebaren zunehme, hieß es.
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