Warschau. Die deutschen Pläne zur schnellen Reparatur der an die Ukraine gelieferten Waffensysteme in Polen drohen zu scheitern. Die Bundesregierung hatte über mehrere Monate mit dem Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) daran gearbeitet, in Polen nahe der ukrainischen Grenze ein Reparaturzentrum für die "Panzerhaubitze 2000" aufzubauen, berichtet der "Spiegel".
Doch Polen, ein NATO-Land mit Grenze zur Ukraine, verlangt nun, dass der eigene staatliche Rüstungskonzern PGZ die Federführung für die Reparaturen der "Panzerhaubitze 2000" haben solle. Für das deutsche Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann sei dies, so heißt es aus Industriekreisen, aus Wettbewerbsgründen nicht vorstellbar, da von Polen gefordert werde, dem staatlichen Rüstungskonzern PGZ sensible Konstruktionsinformationen zu übergeben. Nun verhandeln KMW und Bundesverteidigungsministerium mit der Slowakei. Das Münchner Unternehmen erhofft sich dort bessere Bedingungen.
In der Slowakei könnten dann später auch Waffensysteme anderer Hersteller wie Diehl, FFG oder des französischem Rüstungskonzerns Nexter gewartet werden, der ebenfalls eine Panzerhaubitze in die Ukraine liefert. Das Zentrum soll bis Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen. Gut ein Drittel gelieferten Panzerhaubitzen sind wegen der hohen Schussfolge im Gefecht bereits instandsetzungsbedürftig. Repariert werden sie von Bundeswehr und Industrie bislang in Litauen, der Transport dorthin ist aufwendig.
mehr News aus der Region