Berlin. Einsamkeit ist nach Ansicht von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) ein unterschätztes Phänomen, das langfristig auch der Demokratie schaden kann. "Wer Vertrauen in die Gesellschaft verliert, verliert auch Vertrauen in die Demokratie, politische Teilhabe nimmt ab, genauso wie die Bereitschaft wählen zu gehen", sagte Paus den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
"Einsamkeit ist laut WHO genauso schädlich wie Fettleibigkeit, Rauchen und Luftverschmutzung. Indirekt schadet Einsamkeit zudem der Demokratie", so die Ministerin. Gerade jüngere Menschen fühlten sich seit der Corona-Pandemie überdurchschnittlich oft einsam. "Das verdient endlich Aufmerksamkeit. Einsamkeit, auch die der Jugend, müssen wir ernst nehmen und handeln", sagte Paus.
Einsamkeit sei keine Krankheit, könne aber krank machen, so Paus. Im Rahmen einer neuen Einsamkeitsstrategie will die Ministerin dagegen vorgehen. Geplant seien 111 konkrete Maßnahmen, unter anderem sollen Ursachen und Folgen von Einsamkeit stärker untersucht werden. Am Montag startet zudem eine sogenannte Aktionswoche zu dem Thema.
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