Abschiedsgottesdienst: Bewegung ist für Kirche unabdingbar


Annette Baden-Ratz und Christian Ratz wurden im Kreis vieler Wegbegleiter verabschiedet. Foto: Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Peine
Annette Baden-Ratz und Christian Ratz wurden im Kreis vieler Wegbegleiter verabschiedet. Foto: Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Peine

Edemissen. In einem bewegenden Gottesdienst verabschiedete Superintendent Dr. Volker Menke am Sonntag in der voll besetzten Martin-Luther-Kirche Pastorin Annette Baden-Ratz und Pastor Christian Ratz. 17 Jahre hatten sie die Geschicke ihrer Gemeinden gelenkt, nun zieht es sie zu neuen Aufgaben. Das berichtet der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Peine.


Für den feierlichen musikalischen Rahmen sorgten unter anderem der Posaunenchor, in dem Pastor Ratz noch einmal selbst mitspielte, und die „Lord`s Prayers“.

„Es ist ein Gottesdienst zwischen den Zeiten. Das Leben aus 17 Jahren steht irgendwie in Kisten verstaut in der alten Wohnung. Manche Erinnerung begleitete das Einpacken. Manch schmerzlicher und wehmütiger Gedanke war dabei, aber auch Vorfreude“, begann Pastorin Baden-Ratz die Predigt.

Pastor Ratz griff zum Werkzeug, um sein Bild vom Bau einer Kirche und einer Gemeinde zu verdeutlichen. Er verzurrte ein Schnurlot über der Deckenverstrebung und legte die Wasserwaage an. „Unsere wichtigste Orientierung ist von oben nach unten, aber man braucht auch Platz an den Seiten. Im Kreuz treffen sich Vertikale und Horizontale. Gott durchkreuzt unser Leben. Manchmal kommt das Lot auch ins Schwingen. Das ist gut so, denn Bewegung ist für Kirche unabdingbar“, sagte der scheidende Seelsorger.

"Nie länger als drei Jahre an einem Ort"


Superintendent Dr. Menke zog in seiner Ansprache einen Vergleich mit dem Apostel Paulus, denn es nie länger als drei Jahre an einem Ort hielt. Demgegenüber seien 17 Jahre ja fast schon eine Ewigkeit. „Damit will ich aber nicht sagen, dass es nun endlich mal Zeit für euch wird, zu gehen. Aber eine Gemeinde bricht nicht zusammen, wenn sich jemand auf einen neuen Weg macht. Gemeinde bedeutet ja, dass man gemeinsam etwas bewegt“, bekräftigte Dr. Menke.

Im Anschluss an seine Ansprache entpflichtete der Superintendent die beiden Pastoren und gab ihnen den Segen mit auf den Weg. Gemeinsam stimmten die Besucher dann das Lied „Vertraut den neuen Wegen“ an.

Kirchenvostandsvorsitzender Jürgen Bremer und viele andere Wegbegleiter gaben den beiden Seelsorgern die besten Wünsche mit auf den Weg. Nach dem Gottesdienst gab es bei schönstem Spätsommerwetter im Garten noch Gelegenheit, sich bei einem Imbiss persönlich von Annette Baden-Ratz und Christian Ratz zu verabschieden. Deren neuer Berufsweg führt an die Weser in die Arbeit mit Taubblinden in Fischbeck und am neurologischen Klinikum in Hessisch-Oldendorf. Die Stelle in Edemissen soll so schnell wie möglich wieder besetzt werden.


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