Wendeburg. 80 Prozent des Plastikmülls in den Weltmeeren werde über den Landweg eingebracht. Taucher würden bei der Ausübung ihres Hobbys vielfältige Verschmutzungen und resultierende Veränderungen in der Regel zuerst sehen. Um der Verschmutzung entgegen zu wirken, haben sich nach Informationen des NABU Niedersachsen einige Tauher zu einer "Putzaktion" getroffen.
Am vergangenen Samstag trafen sich Taucher am Hungerkampsee (Harvesse) zum „Abtauchen zum Aufräumen“: Eine Gemeinschaftsaktion des Tauchsport Landesverbandes Niedersachsen (TLN) und des NABU Niedersachsen zur Reinigung heimischer Gewässer, die von der Bingo Umweltstiftung gefördert wird. NABU Niedersachsen und der TLN hatten zusammen mit dem D. U. C. Salzgitter-Bad und dem ASV Braunschweig interessierte Bürger zur Mitmachaktion eingeladen.
Es wurde nicht nur im Wasser nach Müll gesucht, auch an Land beteiligten sich rund 30 engagierte Mitbürger bei der Aufräumaktion, bei der insgesamt rund zwei Kubikmeter Müll zusammenkamen, unter anderem ein weggeworfener Schrank, Verpackungsmaterial und sehr viele Zigarettenstummel. Zigarettenstummel bestehen im Allgemeinen aus Zelluloseacetat, geben bis zu Ihrer vollständigen Zersetzung die gespeicherten Schwermetalle und teilweise toxischen Verbindungen wieder in die Umwelt ab und werden von Vögeln, Kleinsäugern und anderen Tieren als vermeintliche Nahrung geschluckt- mit den entsprechenden Folgen: der Magen ist voll, der Nährwert gering. Die Tiere werden geschwächt und sind vermeintlich leichte Beute im Nahrungsnetz.
Aus Sicht des TLN-Umweltreferenten und des NABU Peine war die Aktion sehr erfolgreich, konnten doch neben Anglern des ASV auch Brigitta Saal vom A+B Peine und Heiko Jacke als Ortsvorsteher begrüßt werden. A+B Peine unterstützte die Aktion durch die kostenlose Entsorgung des Mülls. Der ASV Braunschweig ermöglichte als Gewässereigentümer die Aktion überhaupt erst. Positives Fazit: Umweltschutz, Tauchen und Angeln müssen keine Gegensätze darstellen, so der NABU.
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