Dungelbeck. Eigentlich hatte Andreas Bartholl nach dem Abitur vor 16 Jahren ganz andere Pläne für seine Zukunft. Damals interessierte er sich für sehr unterschiedliche Fächer und stieß auf der Website der Universität in Hannover auf einen Studiengang, der kreative, natur- und gesellschaftswissenschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten verbindet. So fiel die Entscheidung auf Landschafts- und Freiraumplanung. Nach seinem Diplom arbeitete er mehrere Jahre in diesem Bereich. Mit der Idee Pastor zu werden hatte er jedoch bereits damals geliebäugelt. Zurzeit beendet Bartholl gerade sein Vikariat in Einbeck und bereitet seinen Umzug ins Dungelbecker Pfarrhaus vor. Gemeinsam mit seiner Familie wird er ab Juli dort wohnen. Seine Frau tritt zum neuen Schuljahr eine Stelle als Lehrerin an der IGS Vöhrum an. Für seine beiden Kinder ist er auf der Suche nach einem Kita-Platz. Dies teilt der Evangelisch-lutherischer Kirchenkreis Peine in einer Pressemitteilung mit.
„Mich haben nur die Sprachen abgeschreckt. Latein konnte ich zwar schon, aber mit 19 Jahren möchte man nicht unbedingt gleich noch zwei weitere alte Sprachen lernen“, erinnert sich Bartholl an die Zeit nach seinem Abitur. Gute Erfahrungen mit kirchlicher Arbeit habe er da aber schon gemacht. Nach der Konfirmation in Laatzen habe er sich in der Jugendarbeit engagiert und sei auch kirchmusikalisch aktiv gewesen. 2011 sei dann die Entscheidung gereift, doch noch Theologie zu studieren. Im Fernstudium habe Bartholl zunächst Altgriechisch gelernt und habe dafür sogar einen Preis für hervorragende Prüfungsleistungen bekommen.
„Im Studium in Göttingen musste ich dann „nur“ noch Hebräisch lernen. Schwerpunkte waren zudem praktische Theologie und Religionspädagogik. Ziel war immer, Gemeindepfarrer zu werden. Die Kombination aus Gemeindepfarramt hier in Dungelbeck und Unterrichtsauftrag am Rastgymnasium ist für mich ideal. So kann ich mein großes Interesse an Seelsorge und an pädagogischer Arbeit mit Jugendlichen verbinden“, freut sich der 35-Jährige.
„Wir freuen uns schon sehr auf die Gemeinde und möchten erst einmal alles in Ruhe kennenlernen. Die Möglichkeiten hier sind sehr vielfältig und es gibt viele engagierte Menschen. Besonders der Kirchenvorstand unterstützt mich sehr und ist sehr offen. Viele lieb gewonnene Traditionen werde ich weiterführen. Durch Corona und die lange Vakanz lag ja auch in Dungelbeck einiges brach. Ein paar neue Ideen habe ich natürlich auch“, kündigt Bartholl an. Seine Ordination werde aufgrund des Wechsels im Amt des Regionalbischofes und auch mit Blick auf die durch Corona immer noch eingeschränkten Möglichkeiten erst im September stattfinden. „Vielleicht können wir die Ordination dann sogar draußen und mit vielen Gästen feiern“, hofft der neue Pastor.
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