Arbeitsminister Heil will sich für Kulturszene einsetzen

Hubertus Heil sprach mit der Arbeitsgemeinschaft niedersächsischer Open-Airs und dem Refuse Festival Peine über die Unterstützung für Musikfestivals.

Hubertus Heil sprach mit der Arbeitsgemeinschaft niedersächsischer Open-Airs und dem Refuse Festival Peine über die Unterstützung für Musikfestivals.
Hubertus Heil sprach mit der Arbeitsgemeinschaft niedersächsischer Open-Airs und dem Refuse Festival Peine über die Unterstützung für Musikfestivals. | Foto: Privat

Peine. Der Peiner Bundestagsabgeordnete Hubertus Heil (SPD) und der Peiner Landtagsabgeordnete Matthias Möhle (SPD) haben sich laut einer Pressemitteilung gemeinsam mit dem Sprecher der Arbeitsgemeinschaft niedersächsischer Open-Air-Festivals, Johannes Teller, zu einem virtuellen Austausch getroffen. Die Arbeitsgruppe ist ein Zusammenschluss von 42 niedersächsischen Outdoor-Veranstaltungen, die eng mit dem KlubNetz (Verband der niedersächsischen Kulturschaffenden) zusammenarbeitet.


Gemeinsam mit dem Refuse Open Air Peine war die Arbeitsgruppe an die beiden Peiner Sozialdemokraten herangetreten, um die Möglichkeit zur Durchführung von Festivals noch in diesem Sommer, zu erörtern. Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs bildete das Thema eines Ausfallkostenfonds für kleine und mittlere Open-Air-Festivals. "Kleine und mittlere Musikfestivals haben mit den Folgen der Corona-Pandemie besonders stark zu kämpfen. Ich kann die Sorgen der Veranstalter vor Absagen und dem finanziellen Risiko sehr gut nachvollziehen. Diese Festivals sind nicht nur kulturelle Highlights in unserem Land, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor, besonders in ländlichen Regionen. Im Pandemiegeschehen sehen wir momentan zwar einen Silberstreif am Horizont, aber die Impfungen reichen noch nicht aus. Daher müssen wir bei Öffnungsszenarien, auch im kulturellen Bereich, sehr behutsam vorgehen", sagte Hubertus Heil zu Beginn des Gesprächs.

Johannes Teller, AG-Sprecher, verwies im Gespräch auf das Land Mecklenburg-Vorpommern, welches im Falle von Corona-bedingten Absagen eines Festivals bis zu 95 Prozent der entstandenen Kosten übernehmen werde. „Der Ausfallkostenfonds stellt die Grundlage für die Planung und Durchführung von Kulturveranstaltungen in den kommenden Monaten dar. Das Risiko im Falle einer kurzfristigen behördlichen Absage der Veranstaltung ist für die Veranstaltenden ansonsten nicht tragbar, da z.B. gemeinnützige Vereine kaum Rücklagen bilden können", so Johannes Teller.

Hierzu teilte Hubertus Heil mit "Ich werde mich in diesem Zusammenhang an die zuständigen Bundesminister Peter Altmaier und Olaf Scholz wenden, um prüfen zu lassen, was beim Thema Ausfallkostenfonds auf Bundesseite ermöglicht werden kann." Die Arbeitsgruppe ist seit Februar aktiv im Dialog mit der Landespolitik und hat verschiedene Konzepte insbesondere zur Ausarbeitung der Rahmenbedingungen für Kulturveranstaltungen im Sommer vorgelegt.

Kultur findet noch zu wenig Platz


"Leider haben wir bis zum heutigen Tag nicht konkret über die Rahmenbedingungen für Kulturveranstaltungen im Sommer mit der Landespolitik sprechen können. Auch wurden unsere Anliegen weder in Verordnungen noch Stufenplan berücksichtigt. Die Kultur findet noch zu wenig Platz in den Überlegungen des Landes! Dadurch haben in Niedersachsen in den letzten Wochen immer mehr Veranstaltende absagen müssen, da Sie keine Perspektive für Veranstaltungen sehen. Wir brauchen daher jetzt Gespräche, die gemeinsam von Politik und Veranstaltenden eine klare Perspektive aufbauen, damit der Kultursommer im Festivalland Niedersachsen noch gerettet werden kann. Ansonsten werden wir wohl leider viele Festivals in dieser Form im Jahr 2022 nicht mehr wieder erleben können", sagte Johannes Teller.

Der Peiner Landtagsabgeordnete Matthias Möhle ergänzte: "Ich bin selber in der Peiner Musikszene aktiv und weiß wieviel Herzblut und Schweiß in solche Veranstaltungen gesteckt wird. Die Mehrheit der mittelgroßen Festivals wird ausschließlich durch Ehrenamtliche organisiert. Das hat unseren Respekt und unsere Unterstützung verdient. Durch Impfungen und Einhaltung der geltenden Regeln müssen wir die Inzidenz weiter absenken, da sich das Planungsfenster für die Organisatoren von Open-Air-Festivals weiter schließt. Ich werde mich dafür stark machen, dass die Stimmen der Ehrenamtlichen auch in Hannover nochmal deutlicheren Widerhall finden. Hubertus Heil und ich werden dafür weiter engen Kontakt zu den Akteuren halten und unseren Dialog fortsetzen."


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