Peine. Die Gewährleistung einer sicheren und zuverlässigen Gasversorgung gehört zu den Kernaufgaben der Stadtwerke Peine. Um diese Verantwortung mit modernster Technik zu erfüllen, kommt erstmalig in den kommenden zwei Wochen ein hochmodernes Spezialfahrzeug zur mobilen Gasleckortung zum Einsatz. Das Fahrzeug wird bis Mitte Dezember im gesamten Versorgungsgebiet Peines und seiner Ortschaften unterwegs sein. Das berichtet die Stadtwerke Peine GmbH in einer Pressemitteilung.
Die präzise und schnelle Ortung von Gaslecks sei von höchster Bedeutung für die Sicherheit des Gasnetzes. Gleichzeitig leiste jede detektierte und behobene Leckage einen direkten Beitrag zum Klimaschutz, da Methan ein besonders wirksames Treibhausgas ist. Mit diesem proaktiven Ansatz erfüllten die Stadtwerke Peine die erhöhten Anforderungen der EU-Methanemissionsverordnung, die seit dem 5. August 2024 spezifische Maßnahmen zur Leckerkennung und -reparatur (LDAR – Leak Detection and Repair) vorschreibt.
Beitrag zur weiteren Emissionsreduktion
Der Energiesektor habe in den letzten drei Jahrzehnten mit konsequenten Maßnahmen bereits erhebliche Erfolge bei der Senkung von Emissionen erzielt. Die Stadtwerke Peine wollen mit dieser Initiative ihren aktiven und erfolgreichen Beitrag zur weiteren Emissionsreduktion unterstreichen.
Präzision auf höchstem Niveau
Für diesen zukunftsweisenden Einsatz nutzen die Stadtwerke Peine die Dienstleistung eines Spezialfahrzeugs der Firma regiocom Netzdienste, ausgestattet mit modernster Sensortechnologie von Schütz Messtechnik. Diese Methode der mobilen Lecksuche sei in unserer Region noch recht neu und mache die Stadtwerke Peine zu einem der ersten Anwender. Die Alternative, das Netz zu Fuß mit Gasspürgeräten abzugehen, sei zwar bewährt, jedoch erheblich zeitaufwendiger.
Das hochentwickelte System im Fahrzeug ermöglicht es, selbst kleinste Methan- und Ethanemissionen in der Umgebungsluft zu detektieren. Es schlägt bereits ab einer Konzentration von 3 ppm (parts per Million) Alarm, was die Detektion von drei Methan-Molekülen unter einer Million Teilen der Umgebungsluft ermöglicht.
Keine Kameras an Bord
Obwohl das Spezialfahrzeug mit markanten Messaufbauten unterwegs ist, möchten die Stadtwerke Peine betonen: Es dient ausschließlich der technischen Analyse von Gasemissionen. Es ist nicht mit Kameras ausgestattet und macht keinerlei Aufnahmen von der Umgebung. Stattdessen sind präzise Sensoren zur Bestimmung von Windrichtung und -geschwindigkeit sowie der genauen geographischen Lage integriert.
Für aussagekräftige Messergebnisse sind bestimmte Umgebungsbedingungen wie eine Mindestwindgeschwindigkeit von 5 km/h, eine passende Windrichtung und trockenes Wetter erforderlich. „Diese innovative und hocheffiziente Methode ermöglicht es uns, unser Netz noch sicherer und unsere Arbeit noch effizienter zu gestalten“, betont Oliver Prignitz, Bereichsleiter Netzbetrieb der Stadtwerke Peine. „Durch die fahrzeuggestützte Kontrolle können wir die rund 320 Kilometer Versorgungsleitungen unsers Gasnetzes in Peine und den Ortsteilen innerhalb kürzester Zeit detailliert überprüfen.“
Täglich zwischen 20 und 70 Kilometer
Je nach Verkehrs- und Wetterlage kann das Messfahrzeug täglich zwischen 20 und 70 Kilometer zurücklegen. Bei einem Verdacht auf eine Leckage fährt das Auto die betroffene Stelle mehrfach ab, um den potenziellen Leckagebereich exakt einzugrenzen. Die anschließende Feinlokalisierung und Klassifizierung der Leckage erfolgen dann mithilfe von handgeführten Gasspürgeräten. Die manuelle Begehung erfolgt auch in Netzabschnitten, die für das Fahrzeug nicht zugänglich sind.
Regelmäßige Kontrollen geplant
Nach diesem ersten, umfassenden Einsatz wird die fahrzeuggestützte Methanmessung zukünftig fester Bestandteil der regelmäßigen Netzüberwachung der Stadtwerke Peine sein. Geplant sind mindestens ein bis zwei solcher Einsatzzeiträume pro Jahr, um die kontinuierliche Sicherheit des Gasnetzes langfristig zu gewährleisten.

