Peine. Vor nunmehr anderthalb Jahrzehnten nahm das Südstadtbüro des Caritasverbandes in der Pfingststraße seine Arbeit auf. Heute zogen die Beteiligten Bilanz und gaben einen Ausblick auf die Zukunft.
Das Südstadtbüro ist eine Kooperation zwischen Caritas, dem Landkreis, der Stadt und der Peiner Heimstätte. Die Südstadtbewohner können sich mit Lebensproblemen jedweder Art an diese soziale Anlaufstelle wenden. Mehr als 80 Projekte hat das Büro bisher durchgeführt.
Eine Erfolgsgeschichte
„Wir möchten heute vorstellen, was in den letzten 15 Jahren bereits umgesetzt wurde“, erklärte der Peiner Bürgermeister Klaus Saemann. Der Erste Stadtrat Hans-Jürgen Tarrey ergänzte: „Eine Kooperation über einen derart langen Zeitraum ist etwas Besonderes.“
Als die Kooperation im Jahr 2000 sei das Image der Südstadt überaus negativ gewesen, erläuterte Tarrey . Es habe einen verstärkten Beratungs-, Bildungs- und Qualifizierungsbedarf im Viertel gegeben, ergänzte der Vorstand der Peiner Caritas, Gerhard Nolte. „Wir als Peiner Heimstätte haben festgestellt, dass es uns schwerfiel, Wohnungen an den Mann zu bringen", erinnerte sich Karl-Heinz Linnert, der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft.
Den Anstoß gaben Caritas und Heimstätte
Um das Viertel nach vorne zu bringen, taten sich Caritas und Heimstätte zusammen und entwickelten die Idee des Südstadtbüros. 2001 nahm es den Betrieb auf, seit 2003 ist es Teil des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“. Gerhard Nolte: „Hier gibt es eine beispielhafte Förderarchitektur." Die Sozialarbeiter Tanja Löhr und Florian Kauschke arbeiten in dem Büro und stehen für dessen kontinuierliche Präsenz.
„In der Südstadt gibt es eine bunte Mischung aus Menschen und Milieus“, sagte Kauschke. Es gebe Villen und Hochhäuser, das Stahlwerk und die Nord-Süd-Brücke. Der Wohnraum sei nicht überall attraktiv. Die vorherrschenden Probleme seien geringe Bildung, Armut und Arbeitslosigkeit. „Wir müssen hier mehrere Dimensionen bedienen“, erklärte er. Das Büro sei ausdrücklich ein Anlaufpunkt für sämtliche Bewohner und biete Beratung in allen Lebensbereichen an.„Menschen mit Migrationshintergrund machen etwa 50 Prozent der Menschen aus, die wir beraten“, erklärte Tanja Löhr. „Wir versuchen immer am Puls der Menschen zu sein.“
Die Südstadt ist lebenswert geworden
Auch Joachim Krenz vom Landkreis lobte die positive Entwicklung des Viertels. Es sei definitiv kein sozialer Brennpunkt - auch nie gewesen. Heute sei die Südstadt ein ruhiges Viertel, in dem Vollvermietung herrsche, konstatierte Karl-Heinz Linnert.
Auch Susann Gödecke, die die Grundschule in der Südstadt leitet, sowie der Schulsozialarbeiter Peter Wolters stellten dem Südstadtbüro ein überaus positives Zeugnis aus. Die Lebensqualität im Viertel sei durch die Arbeit des Büros deutlich gewachsen, so Wolters. Stadrat Tarrey meinte: „Die Vorbehalte lösen sich auf, der Stadtteil ist auf einem guten Weg."
Trotz des blendenden Fazits haben dieVerantwortlichen noch Wünsche für die Zukunft. So beispielsweise mehr Orte für die zwanglose Begegnung der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen.
Das sind die regelmäßigen Aktivitäten des Südstadtbüros
- Mietersprechstunde
- Hausaufgabenhilfe
- Lebens- und Sozialberatung
- Türkische Frauengruppe
- Jobcafe
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