Peine. In der vergangenen Woche fand der 5. Hertha Peters Frauenstammtisch im Museum in Peine statt. Hier diskutierten die DGB-Frauen über die aktuelle Situation der Gleichberechtigung über den Equal Pay Day und forderten ein Verbesserungsangebot zur Bundestagswahl.
Viele interessierte Zuhörerinnen folgten der Einladung der DBG-Frauen Peine und kamen zum 5. Hertha Peters Frauenstammtisch ins Museum.Edda Schliepack, Bundesfrauensprecherin des Sozialverbands Deutschland (SoVD), gab auf Einladung der Kooperationspartnerinnen Silke Tödter, Gleichstellungsbeauftragte, und Dr. Ulrika Evers, vom Kreismuseum, einen aktuellen Überblick überdie frauenpolitischen Aktivitäten und Forderungen des Sozialverbandes.
Nanni Rietz-Heering, Vorsitzende von ver.di, Ortsverein Peine und DGB-Frauen Peine,stellte die in ihrer Begrüßung die Referentin Edda Schliepack vor und lobte ihre besondere Kompetenzen: sie habe Wirtschaftswissenschaften studiert, zu einer Zeit in der es nur wenige Frauen an den Universitäten in diesen männerdominierten Fachbereich zog.
Edda Schliepack
Schliepack habe sich30 Jahre in der Kommunalpolitik im Peiner Kreistag für die CDU eingesetzt und war unteranderem drei Legislaturperioden Landtagsabgeordnete im Landtag Niedersachsen. Seit 2007 ist sieSoVD Bundesfrauensprecherin und engagiert sich als Kreisvorsitzende des Sozialverbandes Braunschweigfür die Rechte von Frauen.
Edda Schliepack schildert ihre langjährige Erfahrung im Kampf um die Rechte der Frau. Foto: DGB-Frauen Peine
Schliepack: „Wir haben das in unserer Satzung festgeschrieben, das ist eine unserer wichtigsten Aufgaben“. Das sie diese Aufgabe sehr gern erfüllt, zeigte sie durch ihre Schilderung der Aktivitäten der SoVD-Frauen am Equal Pay Day am 18. April - unteranderem durch die"Rote Taschen Aktion" am Brandenburger Tor und in circa 150 Städten weiteren deutschlandweit (regionalHeute.de berichtete über die DGB-Frauen in Goslar). „Wir sind da voranschreitend“, sagt sie. Schliepack sei diejenige gewesen, die den Equal Pay Day vor 10 Jahren in ihrer Funktion als Bundesfrauensprecherin mit auf den Weg bringen konnte.
Zum 10. Protesttag hielt sie eine Rede im Roten Rathaus vor der bundespolitischen Prominenz in Berlin. Inhaltlich mache sie keine Kompromisse mehr: „Ich werde mich nicht verbiegen“, verkündete die Expertin in Sachen Lohnungleichheit vor ihrem Publikum. „Wieso erhält ein Elektriker mehr Gehalt als eine Altenpflegerin? Wieso ist die Arbeit der Erzieherinnen so wenig wert?"
Gesetzesangleichungen
Lebhaft wurden die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen im weiteren Verlauf diskutiert. Die Stammtisch stellte daraufhin fest, dass die drohende Altersarmut von Frauen in der Zukunft nur verhindert werden könne, wenn Gesetze erlassen werden, die Frauen eine Lohngerechtigkeit sichern, prekäre Minijobs verbieten, eine gerechte, steuerfinanzierte Mütterrente ermöglichen und keine Ausnahmen beim Mindestlohn zulassen.
Schliepack: „Dafür wollen wir Frauen nicht noch mal 10 Jahre auf die Straße gehen müssen. Wir erwarten Verbesserungsangebote von allen demokratischen Parteien zur Bundestagswahl. Das erlassene Entgelttransparenzgesetz kann da nur ein erster Schritt sein.“
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