Peine. "Wir verändern" - unter dieses Motto haben die Gewerkschaftsfrauen in diesem Jahr ihre Aktionen zum Internationalen Frauentag gestellt und damit bereits jetzt Forderungen an die Bundespolitik gerichtet.
So wird von den Bundestagsabgeordneten aller demokratischen Parteien in Peine die Unterstützung gefordert, um einen Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit und die Rückkehr aus Teilzeit zur ursprünglichen Arbeitszeit gesetzlich festzuschreiben. Zudem wird ein wirksames Entgeltgleichheitsgesetz gefordert, welches Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und geschlechtergerecht zu gestalten. "Es darf nicht länger hingenommen werden, dass die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern mit immer noch 22 Prozent Entgelt weniger für die Frauen wie eine Wunde im weiblichen Gehaltsabrechnungsbogen klafft. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit sollte selbstverständlich sein, es ist schon peinlich, dass wir darum noch kämpfen müssen und ein Gesetz dazu benötigen," so Rietz-Heering, Vorsitzende von ver.di und den DGB-Frauen in Peine.
Mangel an Pflegekräften
Aber es gilt noch ein weiteres Gesetz auf den Weg zu bringen: das Personalbemessungsgesetz. Es muss per Gesetz festgeschrieben werden, wieviele Patienten pro Pflegekraft zukünftig in Deutschland vorgegeben werden sollen. Rund 162.000 Vollzeitstellen fehlen, davon allein 70.000 in der Pflege. Allein im Nachtdienst sollen laut ver.di 19.500 Vollzeitbeschäftigte zu wenig im Einsatz sein. Im Nachtdienstcheck hatte ver.di im Herbst 2015 Stichproben errechnet und festgestellt, dass 64 Prozent der Pflegekräfte allein auf ihrer Station waren und dabei durchschnittlich 26 Patient/innen versorgten. Allgemein liegt das Verhältnis bei 1:13 in Deutschland, in den Niederlanden beträgt es 1:7.
200 Rosen für Mitarbeiterinnen des Klinikums
Mit 200 Rosen sagen die DGB-Frauen Peine am Frauentag „Danke für eure Spitzenleistungen“ den Mitarbeiterinnen im Peiner Krankenhaus. "Wir sind an eurer Seite und fordern mit euch ein gesetzliches Personalbemessungsgesetz und die Unterstützung dafür von den Peiner Bundestagsabgeordneten. Wir hoffen, dass der Klinikstandort Peine auch zukünftig erhalten bleibt und nicht aufgrund fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen kaputt gespart werden muss," resümiert Nanni Rietz-Heering.