Peine. Die Stadt Peine hat begonnen, den integrierten Verkehrsentwicklungsplan (iVEP) aus dem Jahr 2001 zu aktualisieren. Der Planungsprozess ist mit einer frühzeitigen Information der beteiligten Verbände, Verkehrsbetriebe, Behörden, Träger und politischen Gremien gestartet. Das teilt die Stadt Peine mit.
Auch erste Bestandsaufnahmen der Verkehrsdaten und der Verkehrseinrichtung sind angelaufen. Die Aufstellung des iVEP übernimmt die Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert aus Hannover.
Verkehrsplaner Thomas Müller stellte den rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern das geplante Arbeitsprogramm und die Vorgehensweise zur Aufstellung des iVEP vor.
Alle Daten in einem zukunftsorientierten System bündeln
Das Ziel ist es, die Mobilitätsdaten und -beziehungen über alle Verkehrsarten hinweg zu erfassen, zu bewerten und in ihren Wechselwirkungen zu einem zukunftsorientierten System fortzuschreiben. Dementsprechend sollen neben dem motorisierten Individualverkehr (MIV) auch der ÖPNV, der Fahrradverkehr, der ruhende Verkehr sowie Fußgängeraspekte behandelt werden.
Zum Auftakt haben die beteiligten Institutionen und die Politik erste Anregungen und Hinweise zur Aufstellung des iVEP eingebracht. Als aktuelle Themen zeichnen sich neben dem übergeordneten Ziel der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer folgende Punkte ab:
Erreichbarkeit der Innenstadt, Verbesserung der ÖPNV-Angebote auch außerhalb des Schülerverkehrs, Klimaschutz und Erhöhung der Anteile des Rad- und öffentlichen Nahverkehrs, verträgliche Abwicklung des zunehmenden Straßenverkehrs auf den Hauptstraßen sowie Schwerlastverkehr rund um die Logistikstandorte.
Wichtig ist den Beteiligten eine integrierte Betrachtung der verschiedenen Aspekte sowie Fragen zur aktuellen und zukünftigen Entwicklung der Kernstadt und ihrer Ortschaften.
Nicht nurIndividualverkehr betrachten
„Bis in die 1980er-Jahre wurde in den damaligen „Generalverkehrsplänen“ der Fokus fast ausschließlich auf den Individualverkehr und eine autogerechte Verkehrsabwicklung gerichtet“, erläutert Erster Stadtrat Hans-Jürgen Tarrey. „Der übergreifende Ansatz des integrierten Verkehrsentwicklungsplans ermöglicht es, auch künftige Verkehrssysteme zu betrachten. Dabei ist die Zukunftsperspektive in ihrer Komplexität deutlich gewachsen, allein wenn man sich die Aspekte E-Bike-Nutzung, autonomes Fahren und ÖPNV-Tarifverbund in der Metropolregion oder sogar in Niedersachsen vor Augen hält und zudem absehbare Einflüsse der Digitalisierung auf Warenströme in Gewerbe, Industrie sowie Einzelhandel bedenkt.“
Die Stadt Peine wird an der Aufstellung des iVEP alle interessierten Bürgerinnen und Bürger beteiligen und plant dafür im weiteren Planungsprozess zwei öffentliche Informationsveranstaltungen mit Dialogphasen für den Austausch.
„Die Sichtweisen und Erfahrungen aller Verkehrsteilnehmer sollen in die Diskussion der Problemlagen und Maßnahmen einfließen“, betont der Erste Stadtrat.
ZweijährigerPlanungszeitraum
Angesichts des großen Bearbeitungsspektrums geht die Stadt von einem etwa zweijährigen Planungs- und Beratungszeitraum aus. Die erste öffentliche Beteiligung zum iVEP ist Ende des Jahres vorgesehen, wenn erste Grundlagen zur Verkehrsanalyse vorliegen. Die Ergebnisse möchten Stadt und Planer um Einschätzungen aus dem Alltag ergänzen und erste Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation im Stadtgebiet aufnehmen.
Den Beteiligungs- und Abstimmungsprozess organisiert und moderiert das Büro KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung aus Hannover. Kontinuierlich soll den iVEP-Prozess ein Arbeitskreis aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Verkehrsunternehmen begleiten, an dem je nach Themenschwerpunkt weitere Behörden und Akteure teilnehmen. Der Arbeitskreis wird sich nach den Sommerferien zusammenfinden, wenn die Verkehrszählungen ausgewertet sind.
Ansprechpartnerin für den iVEP bei der Stadt Peine ist Stefanie Küster vom Tiefbaubaumt, Abteilung Straßenbau Telefon: 05171 – 49 450, Fax: 0 51 71 – 49 207, e-Mail: stefanie.kuester@stadt-peine.de.
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