Peine. Das Peiner Jugendamt schnitt im Landesvergleich gut ab. Dabei wurden Auftragserfüllung, Wirtschaftlichkeit, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterzufriedenheit miteinander verglichen.
Das Jugendamt des Landkreises Peine nimmt gemeinsam mit 51 weiteren Stadt- und Kreisjugendämtern aus ganz Niedersachsen seit 2004 an der Integrierten Berichterstattung Niedersachsen (IBN) teil. In der IBN wird der Bereich der Hilfen zur Erziehung auf der Grundlage von mehr als 70 Kennzahlen in den Bereichen Auftragserfüllung, Wirtschaftlichkeit, Kundenzufriedenheit und Mitarbeiterzufriedenheit miteinander verglichen. Maßstab sind dabei jeweils Jugendämter aus Städten und Landkreisen mit ähnlicher Sozialstruktur.
Innerhalb der Vergleiche ist eine hohe Bevölkerungsdichte ein Indikator für eine hohe Anzahl von Hilfeleistungen zur Erziehung und den damit einhergehenden hohen finanziellen Aufwendungen. Der Landkreis Peine ist der kleinste Landkreis in Niedersachsen, hat gleichzeitig jedoch die höchste Einwohnerdichte. Das legt zunächst den Schluss nahe, dass die Anzahl von Jugendhilfeleistungen im Landkreis Peine sehr hoch sein müsste. Das Jugendamt des Landkreises weist jedoch im Vergleich mit den Mittelwerten des Vergleichsringes und der gesamt IBN einen deutlich niedrigen Wert auf. Mit 19,6 Hilfen zur Erziehung pro 1.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren handelt es sich um den geringsten Wert in ganz Niedersachsen.
Dieser geringe Wert wirkt sich auch auf die Wirtschaftlichkeit aus. Mit rund 350 Euro pro 1.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die seitens des Jugendamtes Peine für Hilfen zur Erziehung ausgegeben werden, liegt dieser Wert etwa 30 Euro unter dem Durchschnitt der Jugendämter aus vergleichbaren Landkreisen. Der vergleichsweise geringe Kosteneinsatz wirkt sich jedoch nicht auf die Kundenzufriedenheit aus, die in Teilbereichen bei 100 Prozent liegt. "Auch bei schwierigen Fragestellungen, wie beispielsweise zur Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen zeigt sich, dass das Jugendamt in Peine mit einem Wert von rund 72 Prozent deutlich positiv hervorsticht", heißt es vonseiten des Landkreises.
Ein weiterer Aspekt ist die Mitarbeiterzufriedenheit. Die Mitarbeiter im Jugendamt sind bei der Aufgabenerledigung einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt. Infolgedessen nehmen sie regelmäßig an sogenannten Supervisionssitzungen teil, einer Art psychosozialen Beratung im beruflichen Kontext. Das Jugendamt des Landkreises Peine zeigt hier im Kennzahlenvergleich den höchsten Wert.
Der Leiter des Jugendamtes Peine, Dr. Marcus Kröckel, sieht hierin einen Grund für die guten Zahlen der IBN: „Es ist für mich ein Qualitätsmaßstab, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich über die schwierigen Fälle von Kindeswohlgefährdung auszutauschen. Letztlich sorgen sie jeden Tag für die Sicherstellung des Kinderschutzes und müssen entscheiden, welche Hilfe die richtige ist. Wir wollen dabei bereits im Vorfeld gemeinsam mit Familien nach Lösungen suchen, um einschneidende und teure Maßnahmen der Jugendhilfe, wie beispielsweise eine Heimunterbringung, gar nicht erst notwendig werden zu lassen. Hierbei werden wir unterstützt durch die freien Träger der Jugendhilfe sowie viele Initiativen und ehrenamtliche Helfer, die alle zusammen dazu beitragen, dass Kinder, Jugendliche und Sorgeberechtigte die Unterstützung erhalten, die Sie benötigen“.
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